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Ist das der Kuhstall der Zukunft?

Die Dresdner Vorgebirgs Agrar AG hat ihren sogenannten «Dresdner Kuhgarten» in Kreischa (D) eingeweiht. Über zwölf Quadratmeter Bewegungsfläche pro Tier, keine direkte Sonneneinstrahlung und bepflanzte «Bauminseln» stehen den 225 Milchkühen auf dem Vorzeigebetrieb ab sofort zur Verfügung.

Er ähnelt einem Gewächshaus, der «Kuhstall der Zukunft». Die Vorgebirgs Agrar AG, die hinter dem Projekt steht, erklärt den Aufbau: «Die äussere Hülle wird durch ein Stahlgerüst und eine neu entwickelte Zweikomponenten-Dachmembran gebildet, die viel Tageslicht hineinlässt, aber gleichzeitig vor direkter Sonneneinstrahlung schützt.»

Möglichst natürliche Lebensbedingungen durch optimale Umweltverhältnisse im Stall soll der neue Stall gewährleisten: Frischluft, Tageslicht, ein emissionsarmes Stallklima und eine Minimierung von Hitzestress. Ausserdem haben die Kühe nun dauerhaft Zugang zu Futter, Melkroboter und komfortablen, trockenen Liegeflächen, wie das Unternehmen schreibt.

Altbestand aus DDR-Zeiten

In der vorherigen Milchviehanlage in Obernaundorf (D) wurden 225 Milchkühe gehalten. Pro Jahr werden rund 2'200'000 Liter Milch an die Molkerei Sachsenmilch geliefert. Das frühere Stallgebäude war ein Altbestand aus DDR-Zeiten, der durch einen Anbau mit Liegeboxen erweitert und modernisiert wurde, wie das Unternehmen auf seiner Website schreibt. In der neuen Anlage bestimme nun jedes Tier ab nun seinen Tagesablauf selbst.

Über zwölf Quadratmeter Bewegungsfläche pro Tier sorgen laut dem Unternehmen für ausreichend Platz, um Stress zu vermeiden. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit zum Weidegang. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Prinzip des «freien Kuhverkehrs», ergänzt Lutz Müller, Co-Vorstand der Agrar AG und unter anderem verantwortlich für den Bereich Milchproduktion, in der Mitteilung zur Eröffnung des Stallgebäudes.

Weideähnliche Bedingungen

Ein weiteres zentrales Stallelement ist der sogenannte «High Welfare Floor» – ein Boden im Freilaufbereich, der weideähnliche Bedingungen schafft. Er bietet laut Projektbeschreibung auf der Website hohen Liegekomfort, Trittsicherheit und reduziert durch die sofortige Trennung von Kot und Harn effektiv die Emissionen.

Ausserdem gibt es – wie auf den Bildern des Stalls zu sehen ist – bepflanzte Inseln im Innenraum, deren Bäume Sauerstoff spenden und mithilfe eines integrierten Bewässerungssystems zur Luftkühlung beitragen. Insbesondere in den zunehmend heissen Sommermonaten trage dies wesentlich zum Tierwohl bei, schreibt die Agrar AG. Robotertechnik übernehme zudem das Melken, die Fütterung und die Entmistung rund um die Uhr. 

Moderne Arbeitsplätze

Auch für die Belegschaft gibt es Neuerungen: Es entstehen moderne, sichere Arbeitsplätze mit neuen Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung. «Diese Anlage ist nicht nur ein Fortschritt für die Tiere, sondern auch für die Menschen, die hier arbeiten», betont Lutz Müller.

Bereits im Jahr 2019 wurden die Genehmigungsunterlagen für das Projekt eingereicht. Es folgten juristisch bedingte Verzögerungen und damit verbundene Baustopps, sodass die Bauarbeiten erst Anfang 2024 reibungslos vorangetrieben werden konnten, wie die Agrar AG in ihrer Mittelung schreibt.

Sicherung des Milchviehbetriebs

Mit der neuen Anlage verfolgt das Unternehmen mehrere strategische Ziele: die langfristige Sicherung des Milchviehbetriebs, die deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch den Einsatz modernster Technologien – «und damit untrennbar verbunden» – die Umsetzung höchster Tierwohlstandards.

«Was wir hier realisieren konnten, ist ein Meilenstein – für uns, aber auch für die Branche insgesamt. Nach Jahren intensiver Vorbereitung und trotz vieler Hürden blicken wir nun mit Stolz auf ein Projekt, das neue Massstäbe setzen wird», so Ingolf Schulze, Vorstandsvorsitzender der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG.

Kommentare (5)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Schlichter Verfasser | 27.07.2025
    Fantasieren und Träumen erlaubt !
    • Tobias von Allmen | 27.07.2025
      Noch besser wäre, das Dach aus einer flexiblen PV-Anlage zu gestalten.
      Würde ich in der Schweiz sofort gutheissen.
  • Gasser | 27.07.2025
    Ich frage mich wer das bezahlt.
    Wir mit Steuergelder?
    Jrgendwie verstehe ich das ganze system nicht mehr,
    Die Bauern jammer aber hauen das Geld überall raus als hätten sie es selber verdient.
    • Pontifex | 27.07.2025
      Falls du in der Schweiz Steuern bezahlst, wurden sie wohl kaum für diesen Stall in Deutschland eingesetzt
    • Müller | 29.07.2025
      Vielleicht zuerst mal arbeiten wie en Bauer - und zwar nicht Montag bis Freitag von 08:00 - 17:00 Uhr, sondern Montag bis Sonntag 05:00 - 22:00 Uhr, manchmal auch nachts, und inklusive Urlaub. Und dann nochmals überlegen wer was leistet und wer was verdient.
      Ich bin kein Bauer, aber ich bewundere sie für was sie täglich leisten.
      Danke.
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