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Milchvieh: Mit Futter-Optimierung Emissionen senken

Die Landwirtschaft muss Treibhausgas- und Ammoniakemissionen reduzieren. Die Forschungsanstalt Agroscope zeigt für Milchviehställe, dass für diese Emissionen neben Wind und Temperatur auch die Zusammensetzung des Futters eine Rolle spielt.

pd |

Methan (CH 4 ) und Lachgas (N 2 O) sind neben Kohlendioxid (CO 2 ) die stärksten anthropogen emittierten Treibhausgase. Bei den Treibhausgasen stammten gemäss Agroscope in der Schweiz im Jahr 2020 rund 64 % der N 2 O-Emissionen und 83 % der CH 4 -Emissionen aus der Landwirtschaft.

Bei den Ammoniak (NH 3 )-Emissionen waren es 2019 etwa 94 %, primär aus der Tierhaltung. Die Schweizer Landwirtschaft hat das Ziel, die Ammoniak-Emissionen um rund 40 % und die Treibhausgasmissionen um mindestens einen Drittel zu reduzieren. «Massnahmen zur Optimierung der Fütterung setzen dabei zu Beginn der Produktionskette an und können ohne Umbauten in der Praxis umgesetzt werden», halten die Forschenden fest.

Tieferer Anteil an Rohprotein

Die Agroscope-Studie quantifizierte die Emissionen (NH 3 , N 2 O, CH 4 , CO 2 ) in zwei getrennten, jedoch baugleichen Abteilen eines freigelüfteten Liegeboxenstalls für laktierende Milchkühe. In einem Abteil erhielten die Kühe eine Ration mit 116 g Rohprotein pro Kilogramm Trockenmasse, im anderen Abteil eine mit 166 g. Anschliessend wurden die Rationen der Abteile für eine zweite sechstägige Messphase gewechselt.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Fütterung neben der Aussentemperatur und der Windgeschwindigkeit die NH 3 – und N 2 O-Emissionen massgeblich beeinflusste. Eine erhöhte Temperatur oder Windgeschwindigkeit führte zu einem deutlichen Anstieg der Ammoniak -Emissionen. Ein tieferer Anteil an Rohprotein in der Ration kann die Stickstoffausscheidung von Milchkühen verringern und somit das Potenzial zur Bildung von Ammoniak und Lachgas senken. 

Methan: Rohfasergehalt

Die Reduktion der NH 3 – und N 2 O-Emissionen pro Tier betrug im Durchschnitt 46 % bzw. fast 20 % bei der Ration mit tieferem Rohproteingehalt im Vergleich zur proteinreicheren Fütterung. Bei der Ration mit tiefem Rohproteingehalt reduzierte sich der Trockenmasseverzehr und die Milchleistung etwas. «Unabhängig davon, ob sich die Emissionen auf das Tier, auf den Trockenmasseverzehr oder auf die energiekorrigierte Milchleistung bezogen, waren die Einflüsse der Ration, der Temperatur und der Windgeschwindigkeit im Stall auf die Ammoniak-Emissionen hoch signifikant», schreiben die Forschenden. Weiter wurde ein starker Zusammenhang zwischen dem Rohproteingehalt der Ration, der Stickstoff-Ausscheidung im Harn und dem Harnstoffgehalt der Milch festgestellt.

Die Zusammensetzung der Ration kann auch die Emissionen von Methan beeinflussen. Die Unterschiede bei den Methan-Emissionen wiesen auf einen signifikanten Einfluss des Futters hin, der allerdings nicht auf den Rohproteingehalt sondern auf den Rohfasergehalt zurückgeführt werden kann. Im Hinblick auf die Methan-Emissionen sind also auch der Rohfasergehalt des Futters und die Aufnahme an Trockenmasse zu berücksichtigen.

Fazit

  • Ein tieferer Rohproteingehalt in der Ration führte zu einer deutlichen Verringerung der Ammoniak- und Lachgasemissionen. Die Optimierung des Rohproteingehalts der Ration steht zu Beginn der Stickstoff-Kette und kann breit in der landwirtschaftlichen Praxis umgesetzt werden, da weder bauliche Veränderungen an Gebäuden noch Zusätze notwendig sind.
  • Der Rohproteingehalt der Ration, die Stickstoffausscheidung im Harn und der Harnstoffgehalt der Milch stehen in engem Zusammenhang. Demnach kann der Milchharnstoffgehalt als Indikator für die Stickstoff-Ausscheidung und somit auch auf das Ammoniak-Emissionspotenzial verwendet werden.
  • Die Methanemissionen werden ebenfalls durch die Fütterung beeinflusst. Dabei spielt unter anderem der Rohfasergehalt eine Rolle.

-> Die gesamte Studie (englisch) gibt es hier

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Sepp | 08.12.2023
    Wow...Diese Erkenntnis, dass die Fütterung Einfluss auf die "Abluft" der Tiere hat, hätte jeder Praktiker geben können, ohne teure Studien!!! Dazu würde mich interessieren wie die Emissionen ermittelt werden. Sicher wird den Tieren kein Ballon an den "Arsch" gehängt. Da werden irgendwelche theoretischen Annahmen genommen, welche irgendein "Wissenschafter" bestimmt hat.
    Dies alles ist ein endloses, unsägliches Beschäftigungsprogramm für diese Forschungsanstalten. So können sie ihr Dasein rechtfertigen und die Millionen garnieren. Wir müssen die Kuh nur so füttern dass sie gesund und fruchtbar bleibt. Dann stimmts für alles...
    Ein Frechheit was im Moment läuft und wieviele vom Landwirtschaftsbudget zehren...
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