Samuel Reusser
Wie viele Abgänge von Kühen gab es auf dem Betrieb im letzten Jahr, und was waren die Gründe dafür? Für Tierärztin Ursi Dommann Scheuber von der AG für Tiergesundheit ist die Klärung der Abgangsursache eine der wichtigsten Massnahmen, damit die Tiergesundheit in der Herde verbessert werden kann
«Wir können so auf einen Blick sehen, wo das Problem liegt», sagte sie im Rahmen der Hofgespräche 2025 auf dem Betrieb Lustenberger in Escholzmatt LU. Sie zeigte die Auswertung der Abgänge bei Lustenbergers auf: Euter 8; Fruchtbarkeit 3; Lahmheit 0; andere 6. Eine Remontierungsrate von 30 Prozent wie bei Lustenbergers sei in Ordnung.
Gerade bei Euterproblemen sei es wichtig, auch die Fruchtbarkeit (Serviceperiode, Rastzeit, Verzögerungszeit, Aborte usw.) genauer unter die Lupe zu nehmen, weil häufig ein Zusammenhang bestehe. So habe sie auf dem Betrieb Lustenberger vier Aborte nachweisen können. Bei einem Fertalys-Testergebnis «nachtesten» liege mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Abort vor, sagte sie.
Wegen gehäufter Resorption und erhöhter theoretischer Tankzellzahl (durchschnittliche Zellzahl aller Kühe) war klar, dass ein Problem vorliegt, das bei der Verfütterung von MNPG-Würfeln (Mühlennachproduktegemisch) gefunden wurde. Eine Untersuchung der Würfel bestätigte Mykotoxine im Futter. «Wenn Fruchtbarkeits- und Euterprobleme gleichzeitig vorliegen, sind Mykotoxine im Futter naheliegend» so Dommann.