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Sie wollen nachhaltig und effizient produzieren

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234 Betriebe machen beim Ressourcenprojekt «Klimastar-Milch» mit. Sie wollen sich verbessern, umweltfreundlicher und effizienter produzieren. Dazu erhalten sie Unterstützung. Im ersten Jahr ist schon viel geschehen.

 

Seit Anfang 2022, also seit gut einem Jahr, läuft das Ressourcenprojekt «Klimastar-Milch» (siehe Kasten). Die drei Ziele sind ehrgeizig: Bis 2027 sollen auf den teilnehmenden 234 Milchwirtschaftsbetrieben mit total knapp 60 Mio. Kilo Jahresmilch der Milchproduzentenorganisationen Aaremilch AG und Zentralschweizer Milchproduzenten sowie der Milchverarbeiter Nestlé und Emmi die Treibhausgasemissionen um 20 Prozent reduziert werden und zwar pro Kilo Milch und absolut.

 

Ehrgeizige Ziele

 

Weiter soll die Nahrungsmittelkonkurrenz der Milchviehration um 20 Prozent sinken, und 88 Betriebe arbeiten auch daran, die Flächenkonkurrenz um 20 Prozent zu mindern. Die Verminderung der Flächenkonkurrenz soll durch eine Steigerung der Milchviehfutterproduktion auf Flächen erzielt werden, die weniger für Ackerbau geeignet sind.

 

Zur Reduktion der Treibhausgasemissionen werden Fütterung, Herdenmanagement, Energieeinsatz und Dünger optimiert, zur Reduktion der Nahrungsmittelkonkurrenz werden Kraftfutterkomponenten aus Nebenprodukten (Food-Recycling) eingesetzt, und die Wiesenfutterqualität wird gesteigert.

 

Eine Herausforderung

 

Einer der Produzenten, der am Ressourcenprojekt teilnimmt, ist Manuel Ulrich aus Kaltbach LU. «Man muss mit der Zeit gehen und sich dem Markt anpassen», betont er, «ein solches Ressourcenprojekt ist eine Herausforderung. Ich führe einen relativ intensiven Betrieb und möchte aufzeigen, dass auch wir nachhaltig produzieren und Klimaziele umsetzen können.» Manuel Ulrich bewirtschaftet einen Milchwirtschaftsbetrieb mit etwas Ackerbau und Grasland, insgesamt 20ha Nutzfläche.

 

«Seit 2021 produzieren wir Wiesenmilch für IP-Suisse», erklärt er. «In der Vegetationszeit muss dazu ein grosser Teil der Raufutteraufnahme auf der Weide stattfinden, im Winter wird Heu und Silage gefüttert.» Im Laufstall mit Melkstand stehen 43 Kühe verschiedener Rassen mit einer Milchleistung von 8900kg Milch.

 

Rapskuchen statt Soja

 

Im ersten Jahr des Projekts hat Manuel Ulrich die Fütterung angepasst: «Ich verzichte nun auf Soja und ersetze es durch Rapskuchen. Zudem setzen wir mehr auf Energielieferanten aus der Lebensmittelindustrie, und wir überdenken den Kraftfutterverbrauch, einerseits die Komponenten und andererseits die Zuteilung ans Tier. Bei der Grundfutterqualität können wir sicher auch noch besser werden. Grundsätzlich soll die Ration effizienter werden.»

 

Steigern möchte er auch die Nutzungsdauer der Kühe: «Aber das ist ein langfristiges Projekt. Mit mehr Zahlen und Daten, die zur Verfügung stehen, bekommt es eine neue Bedeutung.» Grosses Interesse André Bernet ist der Vertreter der Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) bei Klimastar. «In der Milchproduktion haben wir vielfältige Anforderungen», betont er. «Wir wissen, dass wir in der Schweiz im internationalen Vergleich in der graslandbasierten Milchproduktion top sind. Dennoch müssen wir die Emissionen weiter senken und uns auch mit der Agrarpolitik auseinandersetzen.»

 

Ein Zielkonflikt

 

Dass diese Ansicht viele Milchproduzenten teilen, belegen die Aussagen von André Bernet: «Das Ziel bei Klimastar waren 300 Betriebe mit 60 Mio. kg Milch. Gemeldet haben sich 470 Betriebe mit 140 Mio. kg Milch. «Wir wurden überrannt. Da unser Budget nur für 60 Mio. kg Milch reicht – die Prämien bei Zielerreichung werden pro Kilo Milch ausgeschüttet – konnten wir nicht alle Betriebe aufnehmen.»

 

Im Januar werden die beteiligten Bauern die 2022er-Daten erfassen und die Hafl wird sie auswerten. Auf Basis dieser Daten kann der Zielerreichungsgrad berechnet werden, der massgebend ist für die erste Prämienausschüttung im 2023. Auf Basis der Zahlen 2022 wird dann an einem Workshop definiert, wo weitere Anpassungen gemacht werden sollen, damit der Betrieb in den folgenden Jahren die Ziele bezüglich Treibhausgasemissionen und Nahrungsmittelkonkurrenz erreicht.

 

«Die Bauern haben dann wieder ein Jahr Zeit, um besser zu werden», so André Bernet. Er betont: «Es gibt einen Zielkonflikt zwischen den Treibhausgasemissionen und der Nahrungsmittelkonkurrenz. Mit höheren Milchleistungen sinken die Emissionen pro kg Milch, aber die Nahrungsmittelkonkurrenz steigt, weil mehr Kraftfutter verfüttert wird. Beides zu senken, ist die Kunst.»

 

Klima-Star-Milch

 

«Klimastar-Milch» ist ein Ressourcenprojekt zur Förderung von Klimaschutz, Standortangepasstheit und Ressourceneffizienz in der Milchproduktion. Es soll die Milchproduzenten in ihren Anstrengungen zur Treibhausgasreduktion, zur standortangepassteren Ausrichtung ihrer Produktion und zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit stärken. Das Ressourcenprojekt ist breit abgestützt und wird getragen von Aaremilch, Emmi, Nestlé, den Zentralschweizer Milchproduzenten und von AgroCleanTech. Es wird durchgeführt mit der Unterstützung der Liebegg AG, des Inforama BE, von BBZN LU, von der Hafl, der Agrofutura und vom Bundesamt für Landwirtschaft. sum

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