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Viehwirtschaft warnt vor Monopolen

Die Viehwirtschaft in der Europäischen Union zeigt sich alarmiert über einen kürzlich gestellten Antrag zur Zulassung eines Laborfleischerzeugnisses. Die Branchenorganisation «European Livestock Voice» warnte Ende Juli vor drohenden Monopolstellungen.

Sollte ein derartiges Produkt die Zulassung erhalten, so sieht die «Stimme der Tierhalter» die Gefahr, dass die Veredelungswirtschaft ins Hintertreffen gerät. Die Laborprodukte könnten vor allem bei kostenaufwendig zu produzierenden Nischenprodukten wie der Entenstopfleber ein Problem darstellen.

Dies sei vor allem dann der Fall, wenn einzelne Firmen mit viel Marktmacht ihre «Imitate» kostengünstiger als das Original anbieten könnten. Da die Herstellung im Labor nicht ohne Weiteres nachgeahmt werden könne, drohe ein Marktversagen, warnt die Branchenorganisation.

Antrag auch in der Schweiz

Hintergrund der Kritik ist die vom französischen Start-Up «Gourmey» für im Labor kultivierte Entenstopfleber beantragte Zulassung. Das in Paris ansässige Unternehmen hatte kürzlich bekannt gegeben, dass es Anträge bei den Genehmigungsbehörden der Vereinigten Staaten, des Vereinigten Königreichs, der Schweiz und Singapurs gestellt hat. Darüber hinaus wurde ein solcher Antrag auch an die EU-Kommission und deren Prüfbehörde, die Europäische Behörde für Nahrungsmittelsicherheit (EFSA), gerichtet.

Laut «Gourmey» ist es die erste beantragte Zulassung von sogenanntem Laborfleisch in der EU über den Geltungsbereich der Verordnung für neuartige Lebensmittel. Entsprechende Genehmigungen wurden unter diesem Aspekt in Brüssel bisher vor allem die Verwendung von verschiedenen Insektenprodukten erteilt. Das Start-up zeigte sich zuversichtlich, dass die EFSA und in der Folge die Kommission dem Antrag stattgeben werden. Man verwende «keine genmanipulierten oder gentechnisch veränderten Zellen».

Branche verweist auf Vorsorgeprinzip

Kritisch sieht «European Livestock Voice» auch die gesundheitlichen Auswirkungen von im Labor gezüchteten Produkten. Grosse Skepsis sei bei der Vermehrung von Krebszellen sowie Beeinträchtigungen des menschlichen Hormonsystems angebracht. Hier müsse das Vorsorgeprinzip gelten.

Laut der Branchenorganisation können die Umweltauswirkungen von im Labor gezüchteten Produkten sehr viel negativer sein als die der traditionellen Tierhaltung. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf den hohen Energiebedarf der für die Zellzucht erforderlichen Bioreaktoren. Ferner bezieht man sich auf Medienberichte, wonach «Gourmey» 48 Mio. Euro (45,4 Mio. Fr.) eingesetzt habe, um ein 4’300 Quadratmeter grosses Innovations- und Produktionszentrum zu errichten.

«Massiver Verlust von Kultur»

Sollte Laborfleisch in der EU zugelassen werden, droht aus Sicht von «European Livestock Voice» überdies ein massiver Verlust von Kultur, Tradition und Geschmacksvielfalt. Kommission, Rat und EU-Parlament werden aufgefordert, über Gesetze eine Zulassung zu verhindern. Auch die EFSA soll ihre Leitlinie anpassen. 

Zu den Mitgliedern von «European Livestock Voice» zählen unter anderem die Europäische Vieh- und Fleischhandelsunion (UECBV) sowie die Vereinigung der Europäischen Geflügelverarbeiter und -händler (AVEC).

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Gesunder Menschenverstand | 11.08.2024
    Grosse Konzerne wollen mit Laborfleisch den Landwirt ausschalten!
    Mit Unwahrheiten (Rinder sind Klimaschädlich) wird von Regierungen aufgerufen, weniger Fleisch und Milch zu konsumieren.
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