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Warum Hundekot eine Gefahr für Rinder ist

Neben Wegen, auf denen Hundehalter gerne ihre Vierbeiner ausführen, sind in den angrenzenden Wiesen oft in grosser Zahl die Verdauungsrückstände der Hunde zu finden. Die Verunreinigung von Wiesen durch Hundekot stellt für die Gesundheit von Rindern aber ein erhebliches Risiko dar.

Einerseits bedeuten Kotansammlungen von Haustieren auf den Grünflächen eine Herabsetzung der hygienischen Qualität des Futters. Besonders gefährlich ist aber die mögliche Infektion von Rindern durch die sogenannte Neosporose, wenn sie durch Hundekot verschmutztes Gras fressen.

Eier überleben monatelang

Konkret handelt es sich hierbei um den Erreger «Neospora caninum», dem Verursacher der Infektionskrankheit Neosporose bei Haus- und Nutztieren. Dieser wird nicht nur durch Zwischenwirte wie Füchse, Katzen, Ratten oder Mäuse, sondern auch durch Hunde übertragen. Denn der Kot von Hunden, welche mit rohem Fleisch gefüttert werden oder die während ihres Freilaufs Zugang zu infiziertem, nicht fachgerecht entsorgtem Material wie beispielsweise toten Mäuse haben, enthält infektiöse Parasiteneier des Erregers «Neospora caninum».

Hunde können mit dem Kot massenhaft Eier ausscheiden. «Im Freien werden diese Eier dann nach wenigen Tagen ansteckend und können auf Weiden monatelang – bis zu 2 Jahre – überleben und somit auch infektiös bleiben. Hauptsächlich Rinder, aber auch Schafe, Ziegen und Pferde infizieren sich durch die Aufnahme von erregerhaltigem Futter und Wasser», erklärt der österreichische Landesveterinärdirektor Peter Eckhardt.

Häufigste, infektiöse Abortursache

Kommen nun auf der Weide grasende Rinder mit den Ausscheidungen in Kontakt oder ist das Gras oder Heu, das sie gefüttert bekommen, durch Hundekot kontaminiert, erkranken sie. «Beim trächtigen, weiblichen Rind führt der Erreger hauptsächlich zum Fruchttod und zu einem vorzeitigen Ausstossen des ungeborenen Kalbes, in der Fachsprache Abort oder Verwerfen genannt», so der Veterinär weiter.

Weltweit wird die so verursachte Krankheit Neosporose für 20 Prozent aller Verwerfensfälle verantwortlich gemacht und gilt somit als häufigste, infektiöse Abortursache des Rindes. Die Fehlgeburten finden ganzjährig und bei Kühen aller Altersklassen vom dritten Trächtigkeitsmonat bis zum Ende der Trächtigkeit statt.  Es kann bei Kälbern auch zu nachgeburtlichen Spätschäden kommen (Koordinationsstörungen, Lähmung).

Keine Therapiemöglichkeiten

Es gibt keine Therapiemöglichkeit bei Neosporose. Es existiert kein Impfstoff, der die Übertragung im Mutterleib und somit Aborte verhindern kann. Daher müssen infizierte Rinder geschlachtet werden, um weitere Infektionen im Tierbestand zu verhindern. Eine Infektion einer Rinderherde mit Neosporose ist für den Bauern immer mit hohen wirtschaftlichen Verlusten verbunden

Es sind jedoch nicht ausschliesslich jene Hunde für die Fälle von Rinderabort verantwortlich, die im Vorübergehen ihr Geschäft verrichten. Auch der Kot des eigenen Hofhundes kann eine gravierendere Infektionsquelle darstellen. Epidemiologische Untersuchungen belegen, dass Hofhunde häufig Zugang zu infiziertem Material wie abortierten Kälbern und Nachgeburten haben und so zum primären Ausscheider des Erregers «Neospora caninum» werden.

Neosporose ist eine zu überwachende und somit meldepflichtige Tierseuche. Tierärzte, Tierärztinnen und Laboratorien müssen Seuchenfälle und verdächtige Anzeichen dem Kantonstierarzt oder der Kantonstierärztin melden.  Für den Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich.

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