Die Messung des Methanausstosses der Kühe erfolgte direkt am Maul. Ungefähr 96 Prozent des Methans wird durch das Rülpsen über das Maul ausgestossen. – Carsten Malisch Die Kühe weideten unter anderem auf einer diversen Mischung mit acht Pflanzenarten inklusive Wiesenkräutern und weiteren Leguminosen. – Cecilia Loza
Ist die Milch von weidenden Kühen besser für das Klima als Milch von Kühen in Stallhaltung? Dieser Frage haben sich Forschende der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) bei einem Versuch mit Jersey-Kühen gewidmet.
Weidende Kühe – für viele Menschen ist dieser Anblick nicht nur schön, sondern auch ein Kulturgut. Die Weide gilt gemäss den Forschern international als die kostengünstigste Art, Futter bereit zu stellen. Dieses stehe zudem in keiner Konkurrenz zur Humanernährung.
Weidehaltung oft kritisiert
Grünlandflächen sind zudem einer der wichtigsten Kohlenstoffspeicher weltweit und damit ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Gleichzeitig emittieren Kühe aber auch als Nebenprodukt der Verdauung Methan. Dies hat zwar mit zehn Jahren eine vergleichsweise kurze Verweildauer in der Atmosphäre, bevor es wieder in CO2 zerfällt.
In dieser kurzen Zeit trägt es aber erheblich zum Klimawandel bei. Ausgerechnet der Weidehaltung wurde dies bisher oft angelastet, da sie häufig niedrigere Milchleistungen – und somit auch höhere Methanemissionen pro Liter Milch – erzielt als eine Stallhaltung mit hohem Kraftfutter- oder Maisanteil in der Ration. Ob das tatsächlich so ist, ist Gegenstand vieler aktueller Forschungen.
Weissklee, Weidelgras und 2 Kilo Kraftfutter
Deswegen haben Forschende der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der CAU auf dem Versuchsgut Lindhof im Rahmen des EU-Projektes «SusCatt» über ein Jahr hinweg die Milchleistungen von weidenden Jersey-Kühen erfasst und es wurden in mehreren Kampagnen die Methanemissionen der weidenden Kühe von der Doktorandin Cecilia Loza gemessen.
Die Kühe weideten hierbei in zwei Gruppen jeweils auf einer einfachen Grünlandmischung aus Weissklee und Weidelgras, oder auf einer diversen Mischung mit acht Arten inklusive Wiesenkräutern und weiteren Leguminosen.
Zudem erhielten sie täglich im Stall eine geringe ergänzende Kraftfuttergabe von zwei Kilogramm – dies entsprach ungefähr 12 bis 15 Prozent der gesamten Trockenmasseaufnahme. Gerade artenreiche Grünlandbestände haben den Vorteil, dass sie weitere Ökosystemdienstleistungen erbringen: Zum Beispiel liefern sie Nektar für blütenbesuchende Insekten.
Milchleistung ist gestiegen
Das überraschende Resultat der Forschungsarbeit, die unlängst in der internationalen Fachzeitschrift Agriculture publiziert wurde: Die Milchleistungen der Kühe waren nicht nur generell sehr hoch und vergleichbar mit Jersey-Kühen aus einer anderen Studie, die bei gleichem Körpergewicht 61 Prozent Kraftfutter in der Ration aufgenommen haben.
Die Milchleistung konnte sogar noch zusätzlich auf den artenreichen Beständen signifikant gesteigert werden und lag in der frühen Laktationskurve im Mittel bei bis zu 30 Kilogramm Standardmilch (ECM) pro Kuh und Tag. Da Jersey-Kühe mit etwa 430 Kilogramm Körpergewicht wesentlich leichter sind als solche der Rasse Holstein-Friesian, sind das extrem hohe Leistungen bezogen auf das Körpergewicht.
Sehr junges Weidefutter
Diese Milch ist zudem von exzellenter Qualität mit Fettgehalten von durchschnittlich fünf bis sechs Prozent. Die Methanbildung war zwar auch mit ca. zehn Prozent leicht gesteigert, doch blieben die Methanemissionen insgesamt mit ca. acht bis zehn Gramm Methan pro Kilogramm Standardmilch auf einem im Vergleich zur internationalen Literatur sehr niedrigen Niveau.
Dies ist vor allem das direkte Resultat der exzellenten Futterqualitäten und hohen Futteraufnahmen auf der Weide, die mit dem sehr jungen Weidefutter angeboten worden war. Um das zu erreichen, rotierten die Kühe auf etwa 15 Teilflächen bis zu zehnmal im Jahr.

Carsten Malisch
Weidebasierte Milchproduktion schützt Klima
«Wir kombinieren hier den Zuchtfortschritt der Futterpflanzenzüchtung der letzten 20 Jahre mit optimiertem Weidemanagement», so Dr. Carsten Malisch, wissenschaftlicher Koordinator der Studie.
«Mit dieser Arbeit können wir zeigen, dass eine weidebasierte Milchproduktion sehr hohe Milchleistungen mit sehr niedrigen Methanemissionen verbinden und somit zum Klimaschutz beitragen kann. Und gleichzeitig werden damit Zusatzleistungen für die Artenvielfalt bereitgestellt – ohne Importfuttermittel, denn das notwendige Protein im Futter liefert der Klee.»
4 Responses
Das Klima kann noch muss geschützt werden. Die ganze Klimapanik beruht auf dem Dogma, dass CO2 – menschengemacht – die Temperatur erhöhe. Physikalisch kann das nicht belegt werden, zumal das ganze Klimasystem extrem komplex ist.
Das einzige Klima, das verbessert werden kann und sollte, ist das Klima des menschlichen Zusammenlebens. Und da sind gerade die CO2-Klimafanatiker die grössten Sünder. Denn wo Freiheit, Wahrheit und Gottvertrauen zerstört werden, wird auch das Zusammenleben zerstört.
Wir haben 8 Monate Winter.Wir können da oben nicht won Weidebasierte Milchproduktion reden, das Futter für die Milchproduktion wird in 4 Monate produziert und eingelagert.
Die Tiere wahren auserdem vor die Autos Maschinen Schiffe und Flugzeuge da. Ich bin aber froh das es Autos und Maschinen hat , das wo es weniger sein könnte sind Schiffe und Flugzeuge. Die Menschen müssen lernen weniger umzureisen und im eigenen Land zu bleiben zu produzieren und
und im Sommer? Wenn auf den sehr guten Unterengadiner Alpen sehr gute Alpkühe gesömmert werden gibts sehr guten Alpkäse mit einer Wertschöpfung, von denen andere träumen!! Das Positive am Standort sehen; aus einem vermeintlichen Nachteil einen Vorteil machen!
Übrigens liegen nur Tschlin, Vna und Ftan wirklich hoch mit einer kurzen Vegetationsperiode.
Kaufen nicht aus China so wirds sicher auch weniger CO2 produziert