Laut Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) gab es zum Stichtag 1. Juli 2023 in beiden Ländern zusammen 108,06 Millionen Rinder. Das waren 2,88 Millionen Stück beziehungsweise 2,6 % weniger als zwölf Monate zuvor.
Weniger Fleischrinder
Verantwortlich dafür waren vor allem die US-Farmer, die ihre Herden um 2,7 Millionen Tiere oder 2,7 % auf 95,9 Millionen Rinder abstockten. Das ist der tiefste Stand seit rund 60 Jahren. In Kanada sank die Rinderpopulation dagegen «nur» um 180’000 Tiere oder 1,5 % auf 12,16 Millionen. Aus der Produktion genommen wurden in erster Linie Fleischrinder, denn der Milchkuhbestand blieb in Nordamerika mit 10,37 Millionen Tieren im Vorjahresvergleich nahezu unverändert.
In den USA wurden davon 9,40 Millionen Kühe gehalten, in Kanada 970’000. Die Zahl der Färsen für den Ersatz älterer Milchkühe war in beiden Ländern jedoch rückläufig, in den USA um 2,7 % und in Kanada um 1,8 %. Aufgrund des geringeren Rinderbestandes prognostiziert das USDA für das eigene Land einen Rückgang der Rindfleischerzeugung im laufenden Jahr gegenüber 2022 von 4,6 % auf 12,24 Mio. t. Bei den Exporten wird sogar ein Minus von gut 9 % erwartet.
Schweineschwund gestoppt
Der Schweinebestand in Nordamerika ist in den beiden vergangenen Jahren gesunken, nun zeichnet sich eine Stabilisierung auf dem verringerten Niveau ab. Laut USDA wurden im Sommer 2023 in beiden Ländern zusammen 86,17 Millionen Schweine gehalten; das waren lediglich 55’000 oder 0,1 % weniger als zwölf Monate zuvor. Damit ist die Bestandsentwicklung jenseits des Atlantiks eine andere als in der Europäischen Union, wo praktisch aus allen Ländern geringere Tierzahlen gemeldet werden.
In den USA und in Kanada wurde laut jüngster Erhebung auch die Zuchtsauenherde kaum abgebaut; sie nahm gegenüber der Vorjahresperiode lediglich um 0,4 % auf 7,39 Millionen Muttertiere ab. Das USDA geht aktuell für die USA von einem Zuwachs der Schweinefleischerzeugung in diesem Jahr um 1,0 % auf 12,37 Mio. t aus, womit erstmal seit längerem wieder die Rindfleischproduktion überflügelt würde.