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Zuchtfortschritt wird grösser

Im April gibt es einen neuen Zuchtwert für Klauengesundheit. Und die Sicherheit bei Jungstieren wird besser.

In der Milchvieh-Zuchtwertschätzung bahnt sich für 2025 ein Umbruch an. «Ein Zuchtwert zur Klauengesundheit soll im April kommen», bekräftigen Jörg Hähni von Braunvieh Schweiz und Alex Barenco von Swissherdbook. Da Klauenleiden zu den häufigsten Abgangsursachen gehören, sind ein rascherer Zuchtfortschritt und eine effiziente Selektion wichtig.

Single-Step-Verfahren

Die Entwicklung geht weiter. Barenco sagt: «Für 2026 planen wir einen Methaneffizienzzuchtwert für Holstein.» Jörg Hähni weiter: «Wir werden im April das Single-Step-Verfahren einführen.» Es bringe genauere Vorhersagen für die genetischen Eigenschaften von jungen und sehr jungen Tieren und erlaube mehr Zuchtfortschritt in kürzerer Zeit. Das sei wichtig, um bei Gesundheits- und bei Fitnessmerkmalen effektiv züchten zu können, und es gehe um Zukunftsmerkmale wie Nährstoffeffizienz, Methanemissionen oder das Tierverhalten in die Zuchtziele zu integrieren.

«Mit Single Step werden genomische Zuchtwerte in einem Schritt für alle männlichen und weiblichen Tiere berechnet, statt erst konventionelle Zuchtwerte zu schätzen und die dann mit den Ergebnissen der Typisierungen zu kombinieren», erklärt Hähni.

Klauenzuchtwert

Swissherdbook nutze Single Step für die Zuchtwertschätzung Kälbervitalität, auch würden neue Zuchtwerte mit dieser Methode entwickelt, so Barenco. «Bei den Hauptmerkmalen muss erst die Integration ins System der Interbull-Zuchtwerte geregelt werden.» Andreas Kocher, Mitarbeiter bei Braunvieh Schweiz und Brown-Swiss-Züchter, bewirtschaftet mit seiner Familie einen Grünlandbetrieb in Wald ZH. «Unsere 60 Kühe mit 9000 bis 9500kg Leistung werden seit über zehn Jahren vom Roboter gemolken.» Dank konsequenter Klauenpflege und Braunvieh-Genetik hätten sie gute Klauen.

«Doch bei Herden, die mit Klauenproblemen kämpfen, wird der Klauenzuchtwert Bedeutung haben, so wie die Zuchtwerte Zellzahl und Mastitisresistenz für Betriebe mit erhöhten Zellzahlen.» Bei den vielen Zuchtwerten entwickle man ein Gefühl dafür, welche Merkmale für den Betrieb Bedeutung hätten, so der Züchter. «Dank Single Step habe ich künftig rund zehn Prozent mehr Sicherheit bei den Jungstieren.» Doch handle es sich um Schätzungen. Dies müsse man berücksichtigen.

Effiziente Kühe verlangt

Kocher ist überzeugt, dass die finanzielle Lage in der Milchproduktion effiziente Kühe verlangt. «Effizienz-Zuchtwerte für weniger Emissionen dank besserer Futterverwertung oder Zuchtwerte für eine bessere Tiergesundheit werden an Bedeutung gewinnen. Ebenso werden hitzetolerante und stoffwechselstabile Kühe die Zukunft der Schweizer Milchproduktion sein.» So werden etwa bei Holstein immer mehr KB-Stiere mit dem Slick-Gen verfügbar, das die Tiere besser mit Hitze umgehen lässt.

Kommentare (5)

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  • Mister X | 03.01.2025

    Es tönt doch alles gut und recht- Aber man muss folgendes bedenken:


    1. Genomische-Zuchtwertschätzung ist nur eine Schätzung mit tiefen Sicherheiten (auch mit SingleStep) und ersetzt die Nachzuchtprüfung nicht. Daher die Genom-ZW nicht überbewerten! Diese Technologie steckt nach wie vor in den Kinderschuhen!


    2. Bei der Zucht auf langlebige Kühe setzten. Es darf nicht sein, dass z.B. die Mutter/Grossmutter/Urgrossmutter eines "Genom-Wunderstieres" nach der 1., 2. oder 3. Laktation bereits abgegangen sind. Dort stimmt irgendetwas nicht.


    3. Zuchtwerte sind wichtig, aber nicht alles. Zuchtfortschritt ist, wenn der Bestand einer Rasse längerfristig zunimmt. Schöne Balkendiagramme alleine ist für mich noch kein Zuchtfortschritt.


    4. Sich seines Verstandes bedienen: Kritisch und realistisch den Stier und die Zahlen anschauen.


    5. Mein kleiner gratis Tipp: Der Genom-Zuchtwert der Stierenmutter muss wie die Faust aufs Auge passen. Ist der Genom-Zuchtwert der Mutter bereits fragwürdig, dann wird der Genom-ZW des Sohnes nichts über ihn aussagen können.

  • Hans Zimmer | 03.01.2025
    Ich bin sehr sehr skeptisch. Stimmen doch die geschätzten ZW bei BS sogut wie gar nicht. Es ist eine Schande, dass man für solche nicht zutreffenden Modelle noch finanziell unterstützt wird! Man missachtet den Inzuchtgrad Koheffizient und merkt dann in fünf Jahren , dass die ganze Population miteinander verwannt ist. Als alternative bleibt dann noch die Hybridzucht oder die Rotationskreuzung....
  • Melker | 02.01.2025
    Der grösste Fortschritt erreicht man mit Selektion. 2/3 Mastbesamung nur noch vom besten Viertel Kuhkälber via x-Besamungen
  • Rolf Heer | 02.01.2025

    Da ist zu hoffen, dass die Zuchtwerte vor allem bei den BS-Jungtieren genauer werden! Ich lasse mich gerne überraschen! Alte Tiere sind ja bei der aktuellen ZW-Schätzung sowieso abgeschrieben....

    • Pius Meier | 03.01.2025
      Das wäre wirklich zu hoffen. Solange der Schaueuter Fanatismus jedoch Hauptselectionsmerkmal bleibt, sehe ich die Zuchtentwicklung in Richtung Effizienz - mit oder ohne genomische Daten - skeptisch.
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