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Zwei Drittel sind Maximum-Kühe

Der Eggiwiler Jungbauer Thomas Schenk war in letzter Zeit im Schauring oft erfolgreich. An der vielbeachteten Jubiläumsschau in Siehen dominierte er bei vier Klassen und konnte die Schöneuterkuh sein eigen nennen.

Die Liebe und die Passion zur Tierzucht haben Theres und Ernst Schenk an ihre drei Kindern weitergegeben, wenn nicht schon in die Wiege gelegt. Denn alle drei bewirtschaften einen Hof: Die Tochter Kathrin einen im Berner Jura, der Sohn Adrian einen in Reutigen und Thomas den elterlichen Betrieb im Knubel in Eggiwil.

Die Eltern packen heute noch tüchtig mit an, wo es sie braucht. Schenk arbeitet einen Tag pro Woche bei einem Gartenbauunternehmer im Dorf, der wie er begeisterter Viehzüchter ist.

Zucht liegt in der Familie

Vater Ernst war leidenschaftlicher Freibergerzüchter und holte Siege an der Jungstutenschau in Bern. Die zahlreichen Plaketten an der Stallwand sind Zeugnis davon. Diese Passion wird heute von seiner Tochter wahrgenommen. Auch in der Ziegenzucht war Ernst Schenk ein Begriff. Kennern sagt Zita von Jeanette Krummenacher aus Schüpfheim LU, die zahlreiche Schauen gewonnen hat, etwas. Auch sie wurde von Ernst Schenk gezüchtet. Heute sei die Ziegenzucht eher noch ein Hobby, meint Ernst Schenk bescheiden.

Ein Blick in den Anbindestall mit den gepflegten Kühen macht sofort klar: Die sind nicht nur zum Grasfressen da. Sie sind formatstark, leistungsbereit, und vor allem haben sie Topeuter. «Darauf lege ich extrem Wert. Stiere, die ich anpaare, sollten möglichst einen Euterindex von 130 und mehr haben. Dazu ein funktionelles Fundament und ein überdurchschnittliches Format.» Damit ist in Kürze bereits sein Zuchtziel umschrieben.

10’000 kg Milch

Ausgewachsene Kühe ab der dritten Laktation sollen 10’000 kg Milch geben können. «Aktuell haben wir einen Herdenschnitt von rund 9000 kg bei vorzüglichen Gehalten», gibt der 34-Jährige zu verstehen. Rund 120’000 kg Milch werden als Industriemilch über die Aaremilch vermarktet. Bei der Fütterung gehe man eher noch traditionell vor, das heisst Weidehaltung im Sommer, Winterfütterung ohne Totalmischration, Zufüttern von Kraftfutter nach Bedarf. Allerdings müsse die Grundfutterqualität sehr gut sein. «Wir haben hier jedoch eine gute, sonnige Futtergrundlage, auch wenn wir auf 950 Metern Meereshöhe liegen.»

Der Grossteil der Herde besteht aus Swiss-Fleckvieh-Kühen. Nur drei Red-Holstein-, eine Holstein- und eine Simmentalerkuh sind die Ausnahmen. Gute Erfahrungen hat Schenk mit Orlando und mit Roxel gemacht. «Roxel haben wir schon als Jungstier eingesetzt, bis heute. Aktuell setze ich grosse Hoffnungen auf Unternährer Tom Tommy P, den wir auch im nächsten Winter anpaaren werden», sagt Thomas Schenk.

Aushängeschild Red Rose

Knubelfarm Roxel Red Rose EX 91 ist das Aushängeschild. Sie war Starkuh 2023 an der Emmentaler Starparade und Teilnehmerin an der Expo Bulle im letzten Frühling. Aktuell ist sie trocken und trächtig mit dem vierten Kalb. Ihre jüngere Vollschwester Renita, mit 55 55 96 beurteilt, wurde als drittkälbrige Kuh Eutermiss an der Jubiläumsschau des Viehzuchtvereins Siehen am 26. Oktober.

Die konsequente Zuchtstrategie funktioniert. Bei vier Altersklassen waren Schenks Kühe die Ersten, bei zwei anderen Zweite. Thomas Schenk bringt es auf den Punkt: «Von unseren 18 Kühen sind 11, also zwei Drittel, mit dem Maximum punktiert. Von den 18 Kühen im Finale der Jubiläumsschau waren sieben von uns, nach der Vorausscheidung immer noch fünf.»

27 Hektaren Grünland

Eine Top-Orlando-Tochter kalbte just an diesem Tag und konnte deshalb nicht teilnehmen. Auch sie wäre eine ernstzunehmende Konkurrentin gewesen. Im Betriebscup landeten Schenks Kühe auf dem dritten Platz – mit ausschliesslich selbst gezüchteten Kühen. Nur zwei zugekaufte Kühe stehen im Stall. Knubelfarm For Ever Simona EX 92 war Rassensiegerin beim Wettbewerb «Kuh des Jahres 2023».

Die 27 Hektaren Grünland sind auf zwei Betriebe verteilt. Das Jungvieh wird auf einem nahen Betrieb im Steinmösli gehalten und dort von Schenks Vater, gut 70 Lenze alt, und von Willi Salzmann betreut. Der 68-jährige Salzmann arbeitet schon 45 Jahre auf dem Steinmösli. Wie schon sein Vater verkauft auch Thomas Schenk immer wieder Jungkühe, meist an der Auktion in Schüpbach. Genomische Stiere werden oft, gesextes Sperma zurückhaltend eingesetzt. «Wir haben das Glück, genügend Kuhkälber zu bekommen», so Thomas Schenk.

Kein Verfechter von kleinen Tieren

Er sei kein Verfechter der Haltung von kleinen Tieren. Deshalb setze er zwischendurch auch mal einen RH-Stier ein, auch wenn das nicht in die offizielle Strategie der SF-Zucht passe. «Aber dies gibt die milchigeren Kühe mit mehr Power», stellt er fest. Die aktuelle Agrarpolitik sollte die produzierenden Landwirte besser belohnen und die Ökologie und die Biodiversität mit Augenmass fördern.

Dank dem Betrieb im Steinmösli können Schenks die geforderten 7 Prozent an Ökoflächen locker erreichen. Bis vor einem Jahr war Thomas Schenk aktiver Schwinger. Aber zum Eidgenossen habe es ihm nie gereicht, erklärt er. «Ich war halt weniger ehrgeizig als in der Viehzucht», meint er mit einem Augenzwinkern.

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