39 Hengstanwärter wurden am Samstag im jurassischen Glovelier der Selektionsjury präsentiert – an der Hand gehalten von ihren Besitzern und Besitzerinnen. Dies schreibt der Schweizerischen Freibergerverband (SFV) in einer Medienmittelung. Bei schönem Wetter und vor einem zahlreich erschienenen Publikum seien schliesslich 12 Kandidaten ausgewählt worden. Der Anlass hat eine lange Tradition. Er findet seit 1961 im Dorf Glovelier statt.
Das Podest:
1. Platz: Ouinie, (Expresso (Vater) / Hâtif (Grossvater mütterlicherseits)), Besitzer ist Mario Gandolfo aus Fregiécourt (JU)
2. Platz: Elton MB (Expresso (Vater) / Hobby (Grossvater mütterlicherseits)), Besitzer sind Mélissa Meyer und Jordan Juillard aus Réclère (JU)
3. Platz: Elo du Malipa (Evident (Vater) / Hermitage (Grossvater mütterlicherseits)), Besitzer ist Pierre Koller aus Bellelay (BE)
63. Ausgabe der nationalen Hengstselektion
Die Jury bestand aus drei Rassenrichtern des Schweizerischen Freibergerverbands (SFV). Der Jurypräsident Herr Jean Chêne aus Damvant (JU), wurde von Hansruedi Enz aus Gais (AR) und Bernhard Wüthrich aus Rubigen (BE) begleitet.
Gemäss der Jury war die Qualität der Tiere in diesem Jahr ausgewogen. Der Rassestandard sei gut erhalten worden. Die ausgewählten Pferde hätten eine ansprechende Bewegung gezeigt. In den vertretenen Linien, insbesondere in der E-Linie, seien gute Tiere aufgefallen.
Der gangstarke Siegerhengste «Ouinie» verfüge über korrektes Exterieur und stehe im idealen Freibergertyp. Zwei weitere sehr typvolle Freibergerhengste komplettierten das dem Podium, schreibt der SFV.
Nur fünf der elf noch lebenden Zuchtlinien vertreten
An der diesjährigen Nationale Hengstselektion waren nur fünf der elf noch lebenden Zuchtlinien vertreten. Dies wird von Seiten des SFV bedauert. Der Verband wünscht sich, dass bei der nächsten Ausgabe mehr väterliche Linien vertreten sein werden.
Alle der anwesenden Linien werden jedoch für die zweite Etappe des Körprozesses in Avenches anwesend sein. So befindet sich mindestens ein Hengst-Kandidat aus jeder Linie unter den 12 ausgewählten Tieren: E (fünfmal), N (dreimal), 2 H (zweimal), 1 L (einmal) und C (einmal). Ausserdem stammten die 12 auserwählten Freibergerhengste aus 11 verschiedenen Mutterlinien (von 35 anwesenden), was laut SFV sehr positiv und ermutigend sei.
Körung und Abstammungslinien
In der Pferdezucht – und auch bei der Züchtung von anderen Haustieren – bezieht sich die «Körung» auf eine Auswahl- und Zulassungsprüfung für männliche Tiere. Bei der Körung werden die verschiedenen Rassemerkmale der Pferde von den Richtern beurteilt. Dabei werden die Qualität der Gangarten sowie die Korrektheit des Körperbaus beurteilt. Die Informationen stammen vom ehorses-Magazin .
Die Buchstaben E, N, 2 H, 1 L und C stehen für die verschiedenen Abstammungslinien. Unter diesem Link hier kann beispielweise der Stammbaum für die Linie L (Alsacien) eingesehen werden.
Zweite Etappe des «Körprozesses»
Die Auserwählten haben somit ihr Ticket für den Stationstest erhalten, der am 22. Januar 2024 im Schweizerischen Nationalgestüt beginnen wird. Dort müssen die Kandidaten 40 Tage lang ihre Fahr- und Reitfähigkeiten sowie ihr gutes Benehmen unter Beweis stellen, um den Titel eines Zuchthengstes der Freibergerrasse zu erhalten. Das Finale findet am 2. März in Avenches statt.