Es ist wieder soweit: die Nationale Hengstselektion am Samstag, den 11. Januar 2025, in Glovelier steht an. Dieses Jahr sind es 38 Zuchthengstanwärter aus der ganzen Schweiz, die von einer Fachjury beurteilt werden. Die Veranstaltung wird in diesem Jahr von Vincent Monin aus dem Jura präsidiert. Die Selektionskommission besteht aus den Rassenrichtern David Barras aus Freiburg und Jean Chêne aus dem Jura, wie der Schweizerische Freibergerverband (SFV) mitteilt.
Hengste, die eine zusammenfassende Note von mindestens 21 Punkten erreichen, erhalten bei der Nationalen Hengstselektion ihr Ticket für die Teilnahme am Stationstest in Avenches. Dieser findet dieses Jahr vom 20. Januar bis zum 1. März 2025 im Schweizerischen Nationalgestüt statt.
Keine Einzelbewertung unter 6
Bei der Selektion darf laut dem SFV keine Einzelbewertung unter 6 liegen, um das Ticket für den Stationstest zu lösen. Bewertet werden die Kriterien Typ, Körperbau und Gänge. Am 1. März werden die Hengste, die die Anforderungen erfüllen, schliesslich als Zuchthengste der Freibergerrasse anerkannt.
Wie der SFV schreibt, sind in diesem Jahr sieben der elf noch lebenden väterlichen Zuchtlinien vertreten. Die Hengstkandidaten verteilen sich wie folgt: N (11), E (9), L (6), H (5), C (5), D (1) und V (1). Darüber hinaus repräsentieren die 38 Kandidaten 29 Mutterlinien.
Eine gesunde Freibergerrasse gewährleisten
Wie der SFV erklärt, wurden auch in diesem Jahr bei der Anmeldung zwei genetische Krankheiten überprüft: «Diese Kontrollen sind wichtig, um eine gesunde Freibergerrasse gewährleisten zu können».
Demnach ergaben die Blutuntersuchungen auf die Caroli-Leberfibrose (CLF) einen positiven Fall. Laut dem Freibergerverband wurde bei keinem der Hengste die Polysaccharid-Speicher-Myopathie (PSSM Typ 1) festgestellt. Jedoch seien von den 42 Hengsten, die bis zum Nennschluss gemeldet waren, vier von ihren Besitzern zurückgezogen worden und würden daher nicht vorgestellt.
CLF und PSSM Typ 1
- Caroli-Leberfibrose (CLF) ist eine monogen autosomal rezessiv vererbte Krankheit, welche bei betroffenen Freibergerfohlen im Alter von etwa 2-8 Monaten zu einem tödlichen Leberversagen führt.
- Bei der PSSM handelt es sich um eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung. Polysaccharide, also Zuckermoleküle, werden nicht richtig verstoffwechselt und übermässig in der Muskulatur des Pferdes gespeichert. Diese fehlerhafte Speicherung führt dazu, dass die Erregungsleitung im Muskel gestört wird und es letztendlich zum Absterben der Zellen kommen kann. Dabei entsteht ein extremer Muskelschmerz und Muskelfarbstoff, sogenanntes Myoglobin, wird freigesetzt.
Bedeutung der Veranstaltung
Wie der SFV weiter mitteilt, bietet die Veranstaltung auch eine Plattform, um Freibergerhengste potenziellen Käuferinnen und Käufern aus dem In- und Ausland vorzustellen. «Diese Hengste wurden mit grosser Sorgfalt selektioniert und repräsentieren die Bemühungen der Züchterinnen und Züchter, den Fortbestand der einzigen Schweizer Pferderasse zu sichern», so der Verband.