Auf ihrer Homepage und über die sozialen Medien sucht die Eselmüller-Stiftung nach Pflegeplätzen/Übergangsplätzen für Esel. «Nicht jeder Esel kann sofort an einen Endplatz vermittelt werden», erklärt Edith Müller, Mitbegründerin der Stiftung. Für Esel, die beispielsweise durch das Veterinäramt beschlagnahmt werden oder deren Besitzer plötzlich versterben, braucht es oft rasch eine Zwischenlösung.
Hier kommen die Pflegeplätze ins Spiel. Aktuell sind sieben Pflegeplätze, davon drei, die sich auch für Grossesel eignen, vorhanden. «Wir brauchen zehn bis zwölf Pflegeplätze», sagt Müller.
Es braucht Kenntnisse
Um als Pflegeplatz in Frage zu kommen, muss grundsätzlich ein Trockenplatz, sprich ein Auslauf mit befestigtem Untergrund, ohne Gras oder andere Fressgelegenheiten, vorhanden sein. Ausserdem ist zwingend, dass die Tiere einen permanenten Zugang zum Stall oder zu einem Unterstand haben, der an drei Seiten geschlossen ist.
«Es braucht zudem Equidenkenntnisse und die Bereitschaft, die Pflegefälle teilweise intensiv zu betreuen», sagt Müller. Es könne sein, dass die Esel sich am Anfang vielleicht nicht gut aufhalftern lassen würden oder dass sie medizinische Betreuung brauchen würden. Hier sind – wie allgemein im Umgang mit den Langohren – Geduld, Zeit und Verständnis der Betreuungspersonen gefragt. «Man weiss im Voraus nie, wie lange die Esel bleiben werden», so Müller, «das macht es für die Betreuungspersonen manchmal schwierig, planen zu können.»
Tierarzt und Hufschmid werden bezahlt
Im Schnitt bleiben die Esel zwischen drei und fünf Monaten an den Pflegeplätzen, bevor es für sie zu einem Endplatz geht. Die Plätze werden von einer entsprechend ausgebildeten Person der Stiftung vorgängig überprüft. Die Unterbringung wird nur in Absprache mit der Stiftung vereinbart und auch vertraglich geregelt. In diesem Vertrag werden auch die Kosten für tierärztliche Hilfe und für Hufschmied/Pfleger festgelegt. «Diese Kosten werden von der Stiftung getragen», so Müller. Platz, Futter und Betreuungsaufwand würden jedoch nicht vollumfänglich entschädigt werden können.
«Wir sind darauf angewiesen, dass uns hier unter die Arme gegriffen wird und dass diese Leistungen der Stiftung offeriert werden», sagt Müller. «Wir können keinen Pensionspreis zahlen», betont Müller. Dafür würden die Stiftungsgelder nicht ausreichen. Letztes Jahr sind über die Stiftung 75 Esel vermittelt worden. Davon waren zwölf vor der Endvermittlung auf einem Pflegeplatz.
Wer einen Übergangs- oder einen Pflegeplatz anzubieten hat, kann sich direkt bei der Stiftung melden .
Edith Müller ist Mitbegründerin der Esel Müller Stiftung.
zvg