-
Italienische Schäfer brachten Tiere in die Schweiz die sich dort mit den Steinschafen kreuzten, woraus wohl das Engadinerschaf entstand.
«Besch da pader», so wird das Engadinerschaf in seiner Heimat Graubünden genannt. Die alte Rasse ist robust, fruchtbar und unkompliziert und sie wäre fast ausgestorben.
Yvonne und Benedikt Hossli aus Zeihen im Fricktal haben sich schon seit 1991 den Engadinerschafen verschrieben. Damals wurden ihnen zwei Auen und ein Widder von Pro Specie Rara zur Verfügung gestellt – im Sinne eines Erhaltungsprojektes für diese selten gewordene Schafrasse. 1992 fand die Gründung des Zuchtvereins Schweizerischer Engandinerschaf-Zuchtverein (SEZ) statt, an der Yvonne auch anwesend war und von dem sie 2004 die Zuchtbuchführung übernahm. Diese Aufgabe ist seit Januar 2020 etwas aufwändiger geworden, weil seit diesem Zeitpunkt alle Schafe und Ziegen in der Schweiz zusätzlich in der Tierverkehrsdatenbank des Bundes aufgenommen werden müssen.
Rasse sehr widerstandsfähig
Hosslis sind von den hervorragenden Eigenschaften des Engadinerschafs überzeugt. So ist die traditionelle Rasse sehr widerstandsfähig und Klauenfäule (Moderhinke) kommt bei ihr kaum vor. Gleichzeitig ist die Fruchtbarkeit sehr hoch. Und trotzdem wäre das Besch da pader fast ausgestorben. Dies, weil andere Schafrassen mehr Fleisch pro Tier liefern. Das Engadinerschaf macht dies jedoch durch die höhere Fruchtbarkeit wett, ist Yvonne Hossli überzeugt.
Im Einsatz gegen Verbuschung
Engadinerschafe können auch gut auf Alpen eingesetzt werden. Dort helfen sie die Grünerlen zurückzudrängen, welche die Schweizer Alpen zunehmend verbuschen lassen. Engadinerschafe fressen gerne die Rinde dieser invasiven Art ab und lassen die Erlen damit absterben. Die Stiftung „pro specie rara“ führt das Engadinerschaf auf. Die Bestände nahmen lange Zeit kontinuierlich ab, bis sich der Bestand Ende des 20. Jahrhunderts wieder erholte. Die Gründung des Schweizerischen Engadinerschaf-Zuchtvereins 1992, gab der Rasse zusätzlichen Aufwind.