Damit sich die Tiere aus verschiedenen Betrieben aneinander gewöhnen konnten, wurden sie bereits im Vorfeld gemeinsam auf eine grosse Weide gelassen.
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Erica Hartmann-Tscharner aus Pusserein GR züchtet Pfauenziegen und hat zwei ihrer Tiere an der Olma in St. Gallen ausgestellt. Sie erklärt, weshalb der Auftritt wichtig ist und wieso sie sich für die Rasse entschieden hat.
«Schweizer Bauer»: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie mit ihren Tieren an der Olma mitmachen können?Erica Hartmann-Tscharner: Zuerst wurden wir gefragt, ob wir mit der ganzen Herde am Umzug teilnehmen möchten, da wir eine Bündner Rasse züchten. Da wir aber nach der Sömmerung den Bestand reduzieren, wären da nicht mehr viele Ziegen mitgelaufen. Dann kam die Anfrage von Stefan Geissmann, Präsident des Schweizerischen Ziegenzuchtverband (SZZV), ob wir Ziegen für die Präsentation der Bündner Landwirtschaft zur Verfügung stellen würden. Die Idee war, fünf verschiedene Rassen, die im Kanton am gängigsten sind, zu zeigen. Zehn Ziegen, pro Rasse zwei Vertreterinnen. So wurden weitere Züchter nach Ausstellungstieren angefragt.
Wie viele und was für Ziegen sind an der Olma?
Für die Ausstellungstiere, die während der ganzen Olma vor Ort sind, hat man zehn Ziegen von fünf Rassen aufgeboten. Je zwei Vertreterinnen der Rasse Gämsfarbige Gebirgsziegen, Capra Grigia, Nera Verzasca, Bündnerstrahlenziegen und aus unserem Stall die Pfauenziegen.
Wie haben Sie die Tiere darauf vorbereitet?
Da bekannt war, dass die Ziegen zusammen in eine Bucht kommen, hat man, um Stress zu vermeiden, die Ziegen bereits vorher aneinander gewöhnt. So haben die anderen Züchter bereits in der Vorwoche ihre Ziegen zu mir gebracht, damit sie sich bei genügend Platz auf der Weide kennenlernen konnten.
Wieso sind die Ziegen an der Olma, was ist das Ziel?
Der Kanton Graubünden ist Gastkanton an der Olma, und Graubünden ohne Ziegen undenkbar. Wir wohnen in einem Bergkanton, in dem Ziegen eine wichtige Funktion in der Landschaftspflege haben. Aber auch deren Produkte sind gefragter denn je. Es soll die Wichtigkeit der Kleinwiederkäuer zeigen.
Wie sieht die Ziegenhaltung bei Ihnen zuhause aus?
Seit etwas mehr als zehn Jahren züchten wir die einheimischen Pfauenziegen. Unsere Landwirtschaft ist ein reiner Hobbybetrieb. Wir sömmern unsere Tiere selber auf dem Maiensäss, auf die Wintermonate hin reduzieren wir auf maximal zehn Ziegen.
Wieso haben Sie sich für die Pfauenziege entschieden?
Die Idee zur Ziegenhaltung kam von meinem Mann, dass es dann Pfauenziegen wurden, lag in erster Linie daran, dass die Rasse hier einheimisch ist, und ein weiterer Pluspunkt war, dass sie auf der Liste von Pro Specie Rara steht.
Halten Sie noch andere Tiere?
Eine Zeit lang hatten wir einen landwirtschaftlichen Zoo, inzwischen sind neben den Ziegen nur noch Legehennen auf unserem Betrieb.
Beenden Sie die Sätze …
Ziegen sind… neugierige, aufgeweckte Tiere, die immer ein Lächeln drauf haben.
Die Olma ist… eine wichtige Plattform, um die Landwirtschaft der Bevölkerung näherzubringen.
Landwirtschaft ist… der Grundstein von Leben, Lebensmittelproduzentin und Landschaftserhalterin.

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