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Nationale Wollwäscherei lohnt sich nicht

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat Vertreter der Schafbranche zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Dabei wurden zwei Dinge klar: Eine bessere Vernetzung innerhalb der Branche ist nötig und eine nationale Wollwäscherei lohnt sich nicht.

ats/pd |

Die Zukunft der inländischen Schafwolle stand im Zentrum eines Runden Tisches, den das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) kürzlich organisiert hat.

Vertreterinnen und Vertreter des Schweizerischen Schafzuchtverbands und der Wollverarbeitung diskutierten gemeinsam über aktuelle Herausforderungen, wie das Verwerten von Schurwolle.

Fördermittel unter Druck

Der Bund unterstützt die Verwertung von Schweizer Schafwolle derzeit mit zwei Instrumenten: durch Beiträge an «innovative Projekte» und durch eine Vergütung pro Kilogramm gewaschener und im Inland verwerteter Wolle. Beide Fördermassnahmen sind jedoch im Rahmen des Entlastungspakets 27 von Sparmassnahmen bedroht – was in der Branche für Besorgnis sorgt.

Branchenvertreter forderten im Gespräch mit den Behördenmitgliedern mehr Transparenz bei der Vergabe von Projektgeldern. «Künftig soll auch externe Expertise aus der Praxis beigezogen werden, wenn es um die Bewertung von Förderprojekten geht», teilt der Schweizer Schafverband mit. Zudem wurde betont, dass vorhandene Synergien besser genutzt werden müssen, um die Nachhaltigkeit der Projekte zu sichern.

Engpässe bei der Wollwäsche

Ein zentrales Thema des Treffens war laut Mitteilung der Ausfall einer grossen Wollwäscherei in Belgien. Dieser Zwischenfall führte dazu, dass Swisswool als grosser Wollabnehmer die Sammlung der Frühjahrswolle absagen musste.

  «Wir hoffen, dass wir bis im Herbst Lösungen für die Wäscherei- und Lagerfrage gefunden haben und die Herbstannahmen durchführen können», erklärte Geschäftsführer Friedrich Baur, Anfang April in einem Interview.  Von den üblichen 400 Tonnen Schafwolle, die im Frühjahr gesamtschweizerisch gesammelt werden, dürften dieses Jahr rund 300 Tonnen auf herkömmliche Weise zusammenkommen.

Die Branche sieht den wirtschaftlichen Betrieb einer nationalen Wollwäscherei derzeit als unrealistisch. Dennoch könnten kleinere Waschmengen im Inland dann sinnvoll sein, wenn der höhere Wert der regionalen Verarbeitung im Endprodukt entsprechend berücksichtigt wird.

Auf der Suche nach Alternativen

Neben der klassischen Wollwäsche diskutierte der Runde Tisch auch alternative Verwertungsmöglichkeiten – beispielsweise Anwendungen, bei denen keine vorgängige Wäsche notwendig ist, oder neue Reinigungsverfahren. «Solche Ansätze könnten helfen, die Wertschöpfung zu verbessern und die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern», schreibt der Verband.

Ein zentrales Ergebnis des Treffens war der Wunsch nach besserer Vernetzung innerhalb der Branche, so der Schweizer Schafverband. Der gegenseitige Austausch soll intensiviert werden, um Informationen schneller zu verbreiten und gemeinsame Strategien zu entwickeln. Künftig sollen solche Treffen regelmässig von der Branche selbst organisiert werden. Das nächste Zusammenkommen ist laut Mitteilung für den Herbst geplant.

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