Das Dorf Wiechs am Randen, welches südlich an die Schweiz grenzt zählt gerade einmal an die 400 Einwohner und gehört politisch zu Tengen. Es hat aber auch seit 1892 seinen eigenen Musikverein, wo deren 36 aktiv mitwirken. Es ist auch dieser Verein, welcher 1971 das Abenteuer eines Herbstfestes mit einer Metzgete nach Bauernart wagte, wofür erstmals 6 Schweine geschlachtet wurden.
Aus diesem Projekt ist jetzt ein Grossevent geworden, wo während drei Tagen im grossen Festzelt die Metzgete mit dem Fleischgenuss mit dem Oktoberfest eindrucksvoll zelebriert wird.
Ein Grosseinsatz
Bezüglich Grösse und Menge ist in der Schweiz nichts dergleichen zu finden. Dabei zeigt man keinen Scham, wenn es um den grosszügigen Fleischkonsum geht und die drei vegetarischen Gemüsemaultaschen mit Kartoffelsalat oder Sauerkraut kann einfach als Feigenblatt ohne Beachtung betrachtet werden.
Tausende von Portionen Sauerkraut werden geschöpft.
Roland Müller
Über die drei vergangenen Tage ist nun bereits die 51. Auflage der Metzgete und Oktoberfest über die Bühne gegangen, wobei die Bevölkerung einmal mehr einen eindrucksvollen und beispiellosen Grosseinsatz zeigte.
Es ist dafür über sich hinausgewachsen, ohne die Freude und den Spass am Fest und auch für die Musik nicht zu verlieren.
200 Helfer und beachtlicher Fleischkonsum
«Für das gesamte Fest stehen rund 200 Helfer im Einsatz. Allein in der Küche sorgen deren rund 120 Personen dafür, damit wir die Besucher auch kulinarisch mit der Metzgete verwöhnen können», sagte Küchenchef Andreas Müller.
Der Blick hinter die Kulissen zeigte, dass dieses Oktoberfest mit seiner Metzgete durchaus rekordverdächtig ist. Für den dreitägigen Anlass im Festzelt müssen 1‘000 Kilogramm Sauerkraut gekocht werden.
In hohen Pfannen werden die Blut- und Leberwürste geschwellt.
Roland Müller
Zudem sind seit Mittwoch Tengen 16 mit rund 120 kg Schlachtgewicht sehr schwere Schweine geschlachtet worden, woraus unter anderem 4‘500 Brat-, 2‘000 Leber- und 1‘500 Blutwürste produziert worden sind. Denn es wird aber auch Kesselfleisch, Eisbein oder Ripple mit Sauerkraut serviert.
Aussengelassen und Fröhlich
Am ersten Abend ist das Festzelt mit Besuchern aus allen Generationen fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Wohl mehr als ein Drittel waren dabei Gäste aus der Schweizer Nachbarschaft, welche vor allem auch wegen der hervorragenden Metzgete und der herzhaften Gastfreundschaft der Wiechser alle Jahre wiederkommen.
Pausenlos tragen die Servierkräfte Oktoberfest – und Schlachtplatten mit Blut- und Leberwurst, Kesselfleisch und viel Sauerkraut aus der Küche an die Tische, wo die Gäste die Metzgete in vollen Zügen geniessen. Gleichzeitig sorgt auf der grossen Bühne verschiedene Musikvereine für eine tolle Stimmung im Festzelt, wo zwischendurch mitgeklatscht oder gar mitgesungen wird.
Seine Premiere hatte auch der neue Bürgermeister von Tengen Selcuk Gök, welcher erstmals in Wiechs das erste Fass Bier mit drei Schlägen anstecken durfte und somit das Oktoberfest offiziell eröffnete. Hochbetrieb herrschte auch in der Wein- oder auch Kaffeestube.
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