Seit mehr als zehn Jahren dürfen weder Schweine noch Schweinefleisch die italienische Mittelmeerinsel Sardinien wegen der endemisch gewordenen Afrikanischen Schweinepest (ASP) verlassen. Doch dies soll sich nun ändern.
Wie die EU-Kommission mitteilte, wird die Ausfuhr von Lebendtieren und Schweinefleischerzeugnissen aus einigen Gebieten Sardiniens ohne Tiergesundheitsbeschränkungen unter Kontrolle der zuständigen Behörden wieder zugelassen. Durch die Neubewertung von Zonen wird es für andere Gebiete auf der Insel auch weniger strenge Beschränkungen geben als bisher, diejenigen in den stark gefährdeten Gebieten bleiben aber in Kraft.
Die EU-Mitgliedstaaten im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SCoPAFF) haben einem entsprechenden Vorschlag der Kommission Mitte Dezember zugestimmt. «Die beschlossenen Massnahmen belohnen die Bemühungen der nationalen und regionalen Behörden Italiens und zeigen, dass sich der Ansatz der EU bei der Eindämmung der Ausbreitung des Virus bewährt hat», erklärte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.
Der Kampf gegen die ASP sei aber noch lange nicht vorbei, da die Krankheit immer noch in elf Mitgliedstaaten präsent sei, darunter auch auf dem italienischen Festland. Seit 1978 ist die Tierseuche auf Sardinien endemisch. In den vergangenen sieben Jahren wurden laut EU-Kommission die Massnahmen zur Seuchenbekämpfung intensiviert. Sie zielen vor allem auf das aus dem Verkehr ziehen von Wildschweinen und unkontrolliert freilaufenden Hausschweine ab.
Zudem wurden mehrere Audit-Empfehlungen der Brüsseler Behörde umgesetzt. Infolgedessen ist die Zahl der ASP-Ausbrüche auf Sardinien drastisch zurückgegangen, was auch durch das letzte Audit der EU-Kommission von 2021 und neue Daten der italienischen Behörden bestätigt wird. Die jetzt beschlossenen Änderungen für Sardinien werden offiziell im Januar mit der Aktualisierung der EU-Verordnung in Kraft treten; dann sind die Ausfuhren aus Teilgebieten der Insel wieder möglich.