Wie der Kreis am vergangenen Mittwoch mitteilte, wurde die Tierseuche bei Grosskoschen im Süden des Kreises an der Grenze zu Sachsen bei fünf verendeten Tieren nachgewiesen. Zudem gebe es weitere Verdachtsfälle auf brandenburgischer und sächsischer Seite im Umfeld des Fundortes.
Wildschutzbarriere überschritten
Der ASP-Krisenstab hat dem Kreis zufolge seine Arbeit wieder aufgenommen und berät über zu ergreifende Tierseuchenschutzmassnahmen. Diese könnten in der Ausweitung geltender Restriktionszonen und dem Bau eines zusätzlichen Wildschweine-Schutzzaunes bestehen. «Mit der Bergung der Tiere bei Grosskoschen ist es nachgewiesen, dass es infizierten Wildschweinen gelungen ist, die eingerichtete Wildschutzbarriere entlang unserer Kreisgrenze zu überschreiten, erklärte Amtstierarzt Jörg Wachtel. Prior ität habe nun, die weitere Ausbreitung der Tierseuche in den Landkreis zu verhindern.
Nur wenige Tage zuvor hatte Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnenmacher berichten können, dass die ASP bei Wildschweinen in Teilen der zuerst betroffenen Kreise Oder-Spree und Dahme-Spreewald getilgt und Sperrzonen aufgehoben werden konnten.
94 neue Fälle in Kroatien
In den Balkanstaaten scheint die Tierseuche dagegen immer mehr ausser Kontrolle zu geraten; zumindest deuten darauf die hohen Zahlen von Neuinfektionen in Schweinebeständen hin. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gab es im Zeitraum vom 21. bis 28. Juli in Serbien, Rumänien und Bosnien-Herzegowina jeweils mehr als 70 ASP-Einschleppungen in Nutzschweinehaltungen; in Kroatien gab es innerhalb einer Woche 94 neue Fälle.
Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge mussten in Bosnien innerhalb eines Monats mehr als 13’000 Schweine gekeult werden, in Kroatien gut 3000, wobei dort noch weitere Tötungen von Tieren anstehen. Serbiens Landwirtschaftsministerium teilte am vergangenen Freitag mit, dass in diesem Jahr rund 18’000 Nutzschweine gekeult wurden. Dort hat es 2023 bisher mit 351 betroffenen Betrieben europaweit die meisten ASP-Fälle in Schweinehaltungen gegeben; dahinter folgte Rumänien mit 322.