Nach Ansicht des Branchenverbandes lässt sich die Skepsis der Schweinehalter damit erklären, dass viele einen EU-Beitritt der Ukraine mit dem Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit in Verbindung bringen. (Symbolbild)
Monique Wittwer
In der ukrainischen Schweinebranche ruft die Aussicht auf eine EU-Mitgliedschaft des Landes wenig Begeisterung hervor. Nur 24% der Schweinehalter sehen einen Beitritt zur Europäischen Union positiv und erhoffen sich einen Zugang zu neuen Märkten mit einem transparenten Regelwerk. Das hat eine aktuelle Umfrage ergeben, die vom Verband der ukrainischen Schweinezüchter in Zusammenarbeit mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) durchgeführt wurde.
Angst vor hohen Investitionen
Nach Ansicht des Branchenverbandes lässt sich die Skepsis der Schweinehalter damit erklären, dass viele einen EU-Beitritt der Ukraine mit dem Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit in Verbindung bringen. Dieser Befürchtung hätten 40% der Befragten zugestimmt.
Zudem seien 26% der Umfrageteilnehmer besorgt über eine mögliche Zunahme der regulatorischen Anforderungen. Darüber hinaus seien 10% der Meinung, dass die Branche finanziell und technisch nicht ausreichend darauf vorbereitet sei, alle EU-Anforderungen erfüllen. Zur Verbesserung des bestehenden Produktionssystems seien hohe Investitionen erforderlich.
Bürokratie abbauen
Dem Verband zufolge sind 36% der befragten Schweinehalter davon überzeugt, dass es vergünstigte Kredite, staatliche Zuschüsse und sonstige Entschädigungen brauche, um die Transformation der Branche zu schaffen und sie reif für die EU zu machen.
Ferner sei es notwendig, die Bürokratie abzubauen, den Schwarzmarkt einzudämmen und die allgegenwärtige Korruption bei der Beschaffung von Genehmigungen und Zertifikaten zu bekämpfen.
