Während in Europa noch über die Regulierung der Neuen Züchtungstechniken (NZT) bei Pflanzen gestritten wird, rückt in den USA die Marktreife einer genomeditierten Schweinerasse näher. Denn die US-Behörde für Lebensmittelsicherheit (FDA) hat nun grünes Licht für Schweine gegeben, die durch Genomeditierung (Anmerkung Redaktion: ein biotechnologische Verfahren, mit denen das Erbgut gezielt verändert werden kann) resistent gegen das Porzine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) gemacht wurden. Entwickelt wurde die Technologie in Schottland am Roslin-Institut der Universität von Edinburgh. Die Kommerzialisierung wurde gemeinsam mit der auf Tiergenetik spezialisierte Firma Genus vorangetrieben.
Professor Bruce Whitelaw vom Roslin-Institut bezeichnete die Zulassung als «Meilenstein bei der Genomeditierung von Nutztieren.» Sie markiere einen entscheidenden Fortschritt in der Bekämpfung einer Erkrankung, die weltweit für verheerende Schäden in der Schweineindustrie verantwortlich sei. Laut der Universität Edinburgh verursacht PRRS in Europa und den USA jährlich rund 2,5 Mrd. $ (2,07 Mrd. Franken) an Kosten.
Nach Angaben der Universität entfernten die Forscher jene Gene bei Schweinen, die einen bestimmten Rezeptor auf der Oberfläche von Zellen produzieren, an den wiederum das PRRS-Virus andockt. Daher können die behandelten Schweine nicht mehr mit dem Virus infiziert werden. Gleichzeitig habe die Veränderung keine weiteren Auswirkungen auf die DNA, die Gesundheit oder das Wohlbefinden der Tiere, so die Universität.