Der Ceres-Award wird von dem deutschen Nachrichtenportal und Agrar-Fachmagazin für die Landwirtschaft, «Agrarheute», organisiert. Prämiert werden aussergewöhnliche Leistungen von Landwirten in Deutschland und dem europäischen Ausland in unterschiedlichen Kategorien.
140 Sauen
Jeweils drei Kandidaten schaffen es jeweils ins Finale. Das hat auch ein Schweizer Landwirt geschafft. Peter Anderhub wurde in der Kategorie «Bester Schweinehalter» von der Jury nominiert. Auf seinem Betrieb in Muri im Kanton Aargau halt er 140 Sauen und 200 Mastschweinen. Den grössten Teil der Ferkel verkauft die Familie Anderhub mit rund 25 kg an sechs Mastbetriebe, wie es auf der Website heisst . Für die KB-Station der Suisag werden Endprodukteprüfung der KB-Eber durchgeführt. Ein weiteres Standbein ist die Direktvermarktung von Schweinefleisch und Rohwurstspezialitäten.
Auf den 22 Hektaren landwirtschaftlicher Nutzfläche kultiviert er Gras, Gerste, Weizen, Raps und Mais. Der Betrieb verfügt nach eigenen Angaben über überdurchschnittlich viel ökologische Ausgleichsflächen mit artenreichen Hecken und Blumenwiesen der Qualitätsstufe 2. Anderhub bewirtschaftet seinen Betrieb nach den Richtlinien von IP-Suisse.
Nach der Ausbildung als Landwirt mit 20 Jahren machte er sich selbstständig und pachtete zwei Schweinezuchtstallungen mit 140 Muttersauen in Geltwil. 2011 kaufte Anderhub den elterlichen Betrieb mit 10 ha Land und 80 Zuchtsauen. 2012 wurde der Stall Langenmatt modernisiert. 2016 wurde die Fläche durch Zupacht von 14 auf 22 ha vergrössert. 2023 wurde im Betrieb Langenmatt die Schweinezucht heruntergefahren. «Wir befinden uns momentan an einem Umnutzungsverfahren für Schweinemast», heisst es auf der Website.
Ziel des Ceres-Awards
Die Fähigkeiten und bedeutenden Leistungen der Landwirte in Deutschland und in Europa hervorzuheben – innerhalb der Landwirtschaft und darüber hinaus. Der Award wird in sieben Kategorien verliehen : Bester Ackerbauer, bester Ackerlandwirt, bester Geflügelhalter, bester Junglandwirt, bester Rinderhalter, beste Unternehmerin und bester Schweinehalter. Die Jury kürt am Galaabend zudem auch den Landwirt oder die Landwirtin des Jahres. Er oder sie wird unter allen Kategoriensiegerinnen und -siegern ausgemacht. Die Kategoriensieger erhalten ein Preisgeld von 1000 Euro, der Landwirt des Jahres 20'000 Euro.
Bestätigung für tägliche Arbeit
Anderhub freut sich sehr über seine Nomination, wie er gegenüber «Argovia Today» sagt: «Das ist eine Ehre für mich und eine Bestätigung, dass ich viel Herzblut und Zeit in den Betrieb investiere.» Der Betrieb sei derzeit in einer Umstrukturierungsphase. Deshalb würden sie weniger Schweine halten als üblich. Zuerst wusste Anderhub gar nicht, was der Ceres-Award ist. Er habe Googlen müssen, sagt er zum Onlineportal.
Anderhub bauert in Muri AG.
LID
Bei der Eingabe musste er einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen. Die Jury wollte genaue Infos zur Betriebsphilosophie und zur Wirtschaftlichkeit. Ob er «Schweinehalter des Jahres» wird, entscheidet sich am 30. Oktober. Dann werden in Berlin an einer Gala die Sieger verkündet. Derzeit sei er noch entspannt, sagt der 47-Jährige zur «Argovia Today». Sollte er tatsächlich gewinnen, ist es die Dankesrede, die ihn am meisten nervös macht.
Saugut-Botschafter
Peter Anderhub engagiert sich im nationalen Produzentenverband Suisseporcs. Er amtet im Sektionsvorstand Zentralschweiz als Kassier. Er engagiert sich auch in der Öffentlichkeitsarbeit für die Schweizer Schweinehaltung. Anderhub ist Botschafter für die Marke Saugut. Bei Suisseporcs ist man sehr erfreut über die Nomination. «Es ist eine besondere Ehre für die Schweizer Schweinehaltenden, dass ein Betrieb aus der Schweiz fürs Finale des Preises im benachbarten und grösser strukturierten Deutschland ausgewählt wurde», heisst es in einer Mitteilung.