Impression aus dem Projekt SchweinErleben: Eine Muttersau mit ihren Ferkeln in einem Waldstück auf dem Panoramahof in Meggen, Kanton Luzern.
FiBL, Franziska Hämmerli
Da Hausschweine in einer für sie nicht natürlichen Umgebung gehalten werden, gibt es bezüglich des arteigenen Verhaltens und der Bedürfnisse eine Wissenslücke. «Wir wissen oft gar nicht mehr, was die Schweine eigentlich gerne tun würden, wenn sie die Möglichkeiten hätten», schreiben die Projektversnatworlichen von «SchweinErleben».
Verhalten der Schweine besser verstehen
Das Forschungs- und Bildungsprojekt möchte diese Wissenslücke in einem Wald- und Weidegelände auf dem Panoramahof Meggen im Kanton Luzern füllen. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Albert Koechlin Stiftung (AKS) Luzern. Die Stiftung mit Sitz in Luzern engagiert sich für Menschen und deren Lebensraum in der Innerschweiz.
In den Statuten ist die Unterstützung von ökologisch nachhaltig produzierenden Landwirtschaftsbetrieben und die Förderung des Tierwohls explizit erwähnt. Die Ergebnisse der Forschungstätigkeiten sollen dazu beitragen, das Verhalten von Schweinen besser zu verstehen und dadurch, die Haltungssysteme artgerechter und besser auf die Bedürfnisse der Schweine zugeschnitten zu gestalten.
Neben der Forschungstätigkeit ist es der Albert Koechlin Stiftung ein Anliegen, durch das Projekt, der Öffentlichkeit das Tier Schwein (wieder) näher zu bringen.
Vorläufige Resultate der Forschungstätigkeit
Untersucht wurden im Projekt u. a. die folgenden Verhaltensweisen: Nestbau- und Mutter-Kind-Verhalten, Verhalten von unkastrierten Jungebern, Futtersuchverhalten und Suhlverhalten. Hier einige Auszüge aus den vorläufigen Ergebnissen (ausführlicher im beigelegten Bericht):
- Nestbau- und Mutter-Kind-Verhalten:
Im Gegensatz dazu werden Ferkel in der Schweineproduktion mit ca. 4 Wochen abgesetzt, im Biolandbau mit 6 Wochen.
- Verhalten von unkastrierten Jungebern:
Grundsätzlich werden alle Eber kastriert zur Vermeidung des Ebergeruchs. Bei der Haltung von unkastrierten Ebern können Verletzungen durch Kämpfe auftreten.
- Futtersuchverhalten:
In der Schweineproduktion kann das Futtersuchverhalten i.d.R. kaum ausgelebt werden, da keine geeigneten Angebote wie Wühlareale, Weiden oder andere Materialien zur Verfügung gestellt werden.
- Suhlverhalten:
Schweine können nicht schwitzen. Abkühlungsmöglichkeiten sind in der Schweineproduktion vorgeschrieben. Allerdings sind Suhlen oder Pools laut den Projektverantwortlichen bisher nur auf wenigen Betrieben u.a. Freilandbetrieben vorhanden.
In den nächsten Monaten werden nun die Verhaltensbeobachtungen abgeschlossen. Wie das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) schreibt, der das Projekt wissenschaftlich begleitet, würden die Ergebnisse dann in Form von mehreren wissenschaftlichen Artikeln publiziert.