Die belgischen Schlachthöfe haben die Formel zur Bestimmung des Muskelfleischanteils (MFA) von Mastschweinen geändert. Nach der neuen Berechnungsmethode dürfte der durchschnittliche MFA von in Belgien geschlachteten Schweinen künftig um etwa 2 Prozentpunkte niedriger ausfallen. Die bisherige MFA-Bandbreite reichte von 63% bis 64%.
Die EU-Zulassung der belgischen MFA-Bestimmungsgeräte war am 31. Dezember 2023 ausgelaufen. Deshalb wurden im vergangenen Jahr gemäss den EU-Vorschriften Zerlegeversuche durchgeführt. Bei einer Stichprobe von 34’000 Schweinen aus drei verschiedenen Schlachthöfen in Belgien stellte sich heraus, dass die mit der damaligen Formel ermittelten MFA-Werte im Durchschnitt um 1,80 Prozentpunkte zu hoch ausfielen.
In vielen anderen EU-Ländern liegt der durchschnittliche MFA unter 60%. Der Verband der belgischen Fleischwirtschaft (FEBEV) kritisierte, dass dort häufig noch alte Messdaten und veraltete Umrechnungsfaktoren verwendet würden, so dass der MFA in Ländern wie Frankreich und den Niederlanden systematisch überschätzt werde.
Der MFA von Mastschweinen, die 2023 in niederländischen Schlachthöfen klassifiziert wurden, liegt nach aktuellen Daten der Unternehmensagentur (RVO) bei 58,9%, wie die Fachzeitschrift «Varkens» berichtete. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 33’000 Mastschweine aus den Niederlanden in Belgien geschlachtet