Das Vakzin soll bald landesweit vermarktet werden.
Monika Gerlach
Ein in Vietnam hergestellter Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat im Praxistest vielversprechende Ergebnisse geliefert. Er soll nun bald in den nationalen Vertrieb gehen.
Laut der vietnamesischen Nachrichtenagentur VNA berichtete der Direktor des Impfstoffherstellers AVAC Vietnam Company, Nguyen Van Diep, am Dienstag vergangener Woche bei einem Treffen im Landwirtschaftsministerium, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr das Vakzin mehrfach erfolgreich an Schweinen getestet habe.
93.3 % der Proben mit Antikörper
Die Ergebnisse zeigten, dass 94,4 % der Tiere die immunologischen Anforderungen erfüllten. Zusammen mit dem Partner C.P Vietnam Livestock Company und mit Erlaubnis des Ministeriums wurde nach den ersten Tests damit begonnen, rund 600’000 Schweine in 545 Verarbeitungsbetrieben der Livestock Company zu impfen. Nach vier bis fünf Wochen wurden 5 958 Proben im ganzen Land entnommen. Das Resultat war, dass 93,3 % der Proben Antikörper und eine Immunität aufwiesen.
Im Juni 2022 hatte das Landwirtschaftsministerium bereits eine Genehmigung für den kommerziellen Vertrieb des abgeschwächten Lebendimpfstoffes Navetco erteilt. Im August 2022 verendeten jedoch mehrere Schweine, nachdem sie den Impfstoff erhalten hatten. Nach Angaben staatlicher Veterinärbeamten waren die Todesfälle auf eine unsachgemäße Behandlung mit falscher Dosierung zurückzuführen. Nach der Wiederaufnahme von Impfungen wurde auf eine strengere Kontrolle des Impfprozesses geachtet.
Strenge Einhaltung bei Verabreichung
Vietnams stellvertretender Landwirtschaftsminister Phung Duc Tien stellte angesichts der Fortschritte und der Wirksamkeit eine baldige landesweite Vermarktung des Impfstoffs in Aussicht. Die zuständigen Stellen forderte er auf, noch detaillierte Berichte über die Ergebnisse der 600’000 verabreichten Dosen einzureichen, bevor der Impfstoff im noch grösseren Massstab eingesetzt werden könne.
Die Abteilung für Tiergesundheit des Ministeriums solle sich mit den Impfstoffherstellern und Viehzuchtunternehmen abstimmen, damit die Anweisungen und Empfehlungen bei Verabreichung des Vakzins streng eingehalten werden könnten. Auf jeden Fall, so Tien, müsse der Überwachung bei der Anwendung des Vakzins weiter besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.