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Fliegenvermehrung frühzeitig stoppen

Sommer gleich Fliegenplage. Das muss nicht sein. Handelt man früh genug, gehts auch ohne Gift. Dafür sorgen Nützlinge.

Susanne Meier |

Sobald es wärmer wird, kommen sie: Stuben- und Stechfliegen. Stubenfliegen vermehren sich in feuchten Ecken der Tiefstreue, etwa in Kälberboxen. Sie stressen Kühe – teilweise so stark, dass die Leistung darunter leidet, das Melkzeug abgeworfen wird und die Tiere auf der Weide nur darauf drängen, wieder in den Stall zu kommen. Denn auf den Weiden treiben Stechfliegen ihr Unwesen, die nicht nur Plaggeister sind, sondern im Extremfall auch Krankheiten übertragen.

Früh starten

Statt mit Gift die adulten Plaggeister zu bekämpfen, gibt es bewährte natürliche Gegenspieler: Schlupfwespen und Güllefliegen parasitieren die Fliegen. Vorausgesetzt, man setzt sie früh genug ein, also ab sofort und dann in mehreren Etappe den ganzen Sommer über. Denn laut dem Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg AG dauert die Entwicklung einer Fliege bei einer Temperatur von 22 bis 30 Grad zwischen 12 und 14  Tage. Nur 20  Prozent der Fliegen sieht man, die restlichen 80  Prozent befinden sich im Ei- oder Larvenstadium.

In einem «guten» Jahr sind 15 Fliegen-Generationen möglich. Bei 35 Grad geht es gerade mal sieben Tage bis zur neuen Generation. Vorbeugend hilft es, Tiefstreuflächen trocken zu halten und regelmässig auszumisten. Im Idealfall alle zehn bis zwölf Tage, damit die Entwicklung der gelegten Eier unterbrochen werden kann. Luftumwälzungen mittels Ventilatoren oder natürlichen Luftzug meiden Fliegen, ideal im Warteraum vor Roboter oder Melkstand. Agroline und Andermatt Biovet bieten Schlupfwespen und Güllefliegen an.

Bei Agroline steigt die Nachfrage, denn das Konzept ist einfach: Die Schlupfwespen suchen in der Tiefstreu die Puppen der Stallfliegen, legen ihre Eier hinein, und diese entwickeln sich in den Puppen. Aus den zerstörten Fliegenpuppen schlüpfen neue Schlupfwespen, die weiter im Stall nach Fliegenpuppen suchen. Schlupfwespen selber vermeiden den Kontakt mit Nutztieren, weswegen sie nicht selbst zur Plage werden. Damit sie sich gut entwickeln können, sollte der Mist vier bis sechs Wochen liegen bleiben. Wird häufiger gemistet, müssen die Schlupfwespen in einem kürzeren Abstand eingesetzt werden.

Auch Raubmilben

Die Andermatt Biovet  AG empfiehlt Nützlinge wie Güllefliegen, Schlupfwespen und Raubmilben. Sie eignen sich auch zur Bekämpfung von Stallund Stechfliegen auf dem Miststock. Zur Bekämpfung von Stallfliegen in Güllekanälen eignet sich die Güllefliege. Ihre Larven und die ausgewachsenen Güllefliegen leben im Kanal und fressen die Larven der Stallfliegen. Mit Nützlingen können nur Puppen oder Larven bekämpft werden, die sich im Stall vermehren, wobei Schlupfwespen auch auf dem Miststock aktiv sind.

Doch finden sie hier keine idealen Bedingungen vor und können ihre maximale Wirkung nicht entfalten. Einsätze von Nützlingen auf der Weide sind nicht sinnvoll, da das System zu offen ist.

Weitere Tipps

Vorbeugung

  • Tiefstreuflächen trocken halten, regelmässig ausmisten
  • Luftumwälzungen durch Ventilatoren oder natürlichen Luftzug meiden Fliegen

Behandlung im Stall

  • Nestmöglichkeiten für Schwalben bieten
  • Fliegenfallen aufhängen
  • Brutstätten mit heissem Wasser übergiessen
  • Boxen mit Kalk einstreuen
  • Sprühnebel im Warteraum
  • Beim Melkstand Fliegengitter aufhängen. Streifenvorhänge an Ein- und Ausgängen

Behandlung am Tier

  • Aufgusspräparate anwenden
  • Schwanzhaar nicht kürzen
  • Nachtweide, weil Fliegen tagsüber aktiv sind
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