In Frankreich ist die Ausbreitung der Epizootischen Hämorrhagischen Krankheit (EHD) zum Erliegen gekommen. Das geht aus dem jüngsten Bericht der Plattform für Tiergesundheit (ESA) hervor, der am 23. Juli veröffentlicht wurde. Demnach haben sich die nach den Ausbrüchen verhängten Sperrzonen seit dem 7. Dezember 2023 nicht mehr verschoben und damit auch nicht über die Bretagne hinaus in Richtung Norden bewegt.
In der vergangenen Woche wurde den Angaben der ESA zufolge lediglich ein neuer Nachweis auf französischen Boden bekannt. Der erste Fall war im September vergangenen Jahres aufgetreten, seitdem wurden in ganz Frankreich in der Summe 4’330 Ausbrüche registriert.
Allerdings scheint die Seuche ihre Ausbreitung auf der iberischen Halbinsel fortzusetzen. Laut ESA gab es Ende Juni einen neuen Ausbruch in der spanischen autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha. Acht neue Nachweise wurden zudem aus dem Norden Portugals gemeldet. Seit Jahresbeginn sind damit in Portugal insgesamt 33 Ausbrüche bekannt geworden.
Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD)
Für die Krankheit sind verschiedene nordamerikanische Hirsch- und Antilopenarten empfänglich, vor allem Weisswedelhirsche, Maultierhirsche und Gabelbockantilopen. Andere Hirsch- und Antilopenarten sind weniger empfänglich.
Typisch für die Krankheit sind plötzliches hohes Fieber, Teilnahmslosigkeit und Fressunlust. Blutiger Durchfall kann auftreten. Beim Weisswedelhirsch verläuft die Krankheit meist tödlich (bis zu 90 Prozent). Grundsätzlich sind die gleichen Tierarten gefährdet, wie bei der Blauzungenkrankheit.
Von den Nutztieren sind die Rinder am stärksten betroffen, wobei die klinischen Symptome nicht von denjenigen der Blauzungenkrankheit zu unterscheiden sind. Die Krankheit kann einen erheblichen Produktionsverlust verursachen, insbesondere in Milchviehbetrieben. Schafe und Ziegen können ebenfalls angesteckt werden, zeigen aber selten erkennbare Symptome.
Der Krankheitserreger, ein Virus der Gattung Orbivirus, wird durch den Stich von Mücken (Gnitzen) übertragen. Daher beobachtet man eine saisonale Häufung im Spätsommer und Frühherbst, vor allem in niedrig liegenden, feuchten Gebieten (Mückenflug). Impfstoffe gegen die Krankheit sind in der Schweiz nicht zugelassen.
Die Epizootische hämorrhagische Krankheit EHD ist eine zu bekämpfende und somit meldepflichtige Tierseuche. Seuchenfälle und verdächtige Anzeichen müssen dem Kantonstierarzt oder der Kantonstierärztin gemeldet werden. Quelle: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen