Grossbetriebe mit mehr als 200 Kühen lassen Greenpeace Deutschland zufolge aus organisatorischen Gründen kaum noch Weidegang zu.
F. Akert
Im Vorfeld der Agrarministerkonferenz (AMK) vergangene Woche in Büsum (D) hat Greenpeace den deutschen Agrarminister Cem Özdemir aufgefordert, die Weidehaltung von Milchkühen intensiver zu unterstützen.
Wie die Umweltorganisation mitteilte, ist der Anteil der Milchkühe mit Zugang zum Weidegrünland laut offiziellen Daten innerhalb von zehn Jahren von 42 % auf 31 % im Jahr 2020 gesunken.
«Weder Bund noch Länder setzen sich bisher ausreichend für Milchviehbetriebe ein, die ihre Kühe auf die Weide lassen», kritisierte Agrarreferent Martin Hofstetter von Greenpeace Deutschland. Der Bund müsse jetzt mit einem starken Weideförderprogramm die Trendwende einleiten. Dafür gebe es ausreichend Gelder der Europäischen Union, die dafür genutzt werden könnten.
Milliarden in Haltung ohne Weiden investiert
Der Umweltorganisation zufolge ist die Weidehaltung besonders artgerecht, fördert die Gesundheit der Tiere und ist ökologisch wegen der zahlreichen Kräuter und Gräser besonders wertvoll. Zudem speichere beweidetes Grünland deutlich mehr klimawirksamen Kohlenstoff im Boden als Ackerpflanzen.
«Doch statt der Weidehaltung wurden in den vergangenen Jahren mit Milliardenbeträgen Haltungssysteme wie Boxenlaufställe begünstigt, in denen die Tiere das ganze Jahr im Stall verbringen», moniert Greenpeace.
Grosse Unterschiede in Haltung
Laut der Umweltorganisation gibt es bundesweit allerdings grosse Haltungsunterschiede. So kommen in Schleswig-Holstein über die Hälfte der Milchkühe zumindest zeitweise auf die Weide.
In den ostdeutschen Bundesländern und Bayern stehen dagegen vier von fünf Kühen das ganze Jahr im Stall. Im Freistaat werde zudem ein Teil der Tiere noch in Anbindeställen gehalten. Und Grossbetriebe mit mehr als 200 Kühen lassen Greenpeace zufolge aus organisatorischen Gründen kaum noch Weidegang zu.
One Response
Typisch „Grüne“ ;Sie wissen halt nicht dass es 2mal im Jahr Winter ist und nur einmal Sommer!