Euterprobleme gehören zu den wichtigsten Abgangsursachen beim Milchvieh. Mastitis, wie Entzündung des Euters auch genannt werden, verursacht die höchsten krankheitsbedingten Kosten in der Milchviehproduktion. Eine Mastitis kostet laut der Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften 532 Franken.
Das Schweizer KMU Ender Diagnostics teilt mit, dass sie nun eine neue Lösung im Kampf gegen Mastitis präsentieren können: «Emma» heisst das neue Tool und kann Erreger von Mastitis in der Tierarztpraxis innerhalb von 1.5 Stunden präzise identifizieren. Damit soll eine gezielte Behandlung der betroffenen Tiere ermöglicht werden, schreibt das Unternehmen.
40 Prozent Antibiotikabehandlungen einsparen
Dadurch könne nicht nur das Tierwohl, sondern auch den unnötigen Einsatz von Antibiotika reduziert werden. Das Unternehmen schreibt, dass durch den Einsatz von «Emma» bis zu 40 Prozent aller Antibiotikabehandlungen eingespart werden können. Denn nicht immer seien Bakterien für die Entzündung verantwortlich und entsprechend eine Behandlung mit Antibiotika unnötig, wird im folgenden Video erklärt.
«Unsere Mission ist es, den Umgang mit Mastitis grundlegend zu verändern und so einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Milchproduktion zu leisten», erklärt Christoph Kunas, Projektleiter von «Emma» in der Mitteilung. Die Entwicklung von «Emma» sei das Ergebnis intensiver Forschungsarbeit und einer engen Zusammenarbeit mit Tierärztinnen Landwirte. In einer Vorbereitungs- und Pilotphase wurde sichergestellt, dass das System nicht nur technologisch fortschrittlich, sondern auch in der täglichen Praxis sicher, effektiv und benutzerfreundlich sei.
Mastitis
Mastitis ist eine Entzündung der Milchdrüse und des Eutergewebes bei Milchkühen. Sie führt die Liste der häufigsten Kuherkrankungen an, sowohl in der Schweiz als auch weltweit. In der Schweiz belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten, die durch Mastitis verursacht werden, auf etwa 130 Millionen Franken. Davon sind 89 Millionen Franken auf infektiöse Eutererkrankungen zurückzuführen.
Emma an der BEA
Aktuell befindet sich «Emma» in der Markteinführung. Wie das Entwicklerteam mitteilt, präsentiert sich das neue Tool zurzeit an der BEA in Bern einem breiteren Publikum. Konkret seien aber Tierärzte und Tierärztinnen die Zielgruppe von «Emma». So ist die Diagnostiklösung für den Einsatz in der Tierarztpraxis konzipiert. Profitieren sollen aber am Ende Landwirte und Landwirtinnen, deren Tiere unter Mastitis leiden.
-> Mehr über das Unternehmen Ender Diagnostics Ag gibt es unter nachfolgendem Link: Im Einsatz für Menschen, Tiere & Umwelt – ender diagnostics ag .