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Mutter-Kalb-Haltung soll gefördert werden

ProTier und die Stiftung Mutter-Kalb-Haltung (MUKA) wollen die muttergebundene Kälberaufzucht in der Schweizer Milchproduktion fördern. Im Rahmen der gemeinsamen Kampagne werden Landwirtschaftsbetriebe bei der Umstellung auf die muttergebundene Kälberaufzucht finanziell und mit Beratungsgespräche unterstützt. Dafür werden Spenden gesammelt.

pd/clu |

Laut ProTier haben die frühe Trennung von der Mutterkuh sowie der Betriebswechsel des Kalbes innerhalb der ersten Lebenswochen zur Folge, dass das Kalb mit einem noch nicht ausgereiften Immunsystem diversen Krankheitserregern ausgesetzt sei. Dadurch ausgelöste potenziellen Erkrankungen würden mit präventivem Antibiotikaeinsatz entgegengewirkt und diese Medikamente hätten später Einfluss auf Menschen und Umwelt.

Woher kommt die Milch?

In der Schweiz gibt es über 680’000 Milchkühe, die zusammen pro Jahr knapp 3,4 Millionen Liter Milch produzieren. Voraussetzung für die Milchproduktion bei einer Kuh ist jedoch, dass sie rund alle 12 Monate ein Kalb zur Welt bringt – auf Schweizer Landwirtschaftsbetrieben für Milchproduktion werden die Kälber direkt nach der Geburt von der Mutterkuh getrennt, wobei viele dieser Kälber nach 21 Tagen aus Kostengründen den Geburtsbetrieb verlassen und auf einen Kälbermastbetrieb gebracht werden. Dort werden Kälber aus unterschiedlichen Milchbetrieben zusammen gemästet, bis sie das gewünschte Schlachtgewicht erreichen. Dies widerspricht nicht nur dem Tierwohl, sondern zieht auch gesundheitliche Folgen für Tier und Mensch mit sich. – ProTier

«Durch eine gezielte Mutter-Kalb-Haltung, bei der die Kälber für mindestens drei bis im Optimalfall zehn Monate bei der Mutterkuh und damit auch auf dem Geburtsbetrieb aufwachsen, wird also die Gesundheit der Kälber verbessert und die negativen Einflüsse auf die menschliche Gesundheit werden verringert – dies sind für uns ausschlaggebende Gründe, warum wir die Kampagne gemeinsam mit der Fachstelle MUKA vorantreiben», erklärt Thomas Steiger, Stiftungsratspräsident von ProTier in der Mitteilung.

Kostenlose Beratung und finanzielle Unterstützung

Die Umstellung auf eine muttergebundene Kälberaufzucht sei laut ProTier für Landwirtschaftsbetriebe eine wirtschaftliche Herausforderung. Dies weil die verkauften Milchmengen bei Mutter-Kalb-Kontakt geringer seien und sich gleichzeitig der Platzbedarf für Kühe und Kälber erhöhe.

Um die Betriebe dabei zu unterstützen, sammelt die Stiftung ProTier Spenden, welche wiederum den Betrieben in Form einer kostenlosen Umstellungsberatung oder finanzieller Unterstützung für bauliche Massnahmen zugutekommen.

->  Weitere Informationen zur Kampagne «Muttergebundene Kälberaufzucht» sowie Informationen zur Spendenanschrift finden Sie hier.

Kommentare (7)

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  • Sandy Bucher | 29.02.2024
    Kühe sollen ihre Kälber behalten dürfen! Das ist für die Kuh, das Kalb und für den Bauern eine Win Win Situation. Sicher bedeutet das eine Umstellung, doch erwiesenermassen sind die Tiere gesünder, daher weniger Tierarztkosten slso auch ein Gewinn. Ich würde es mir sehr wünschen, dass sie diese tierfreundliche Haltung durchsetzt!
  • jakobli | 27.02.2024
    Ich mache schon seit vielen Jahren Mutter und Ammengebundene Kälberaufzucht. An Sabine: je schneller die Trennung erfolgt, desto schmerzloser für die Kuh. Wir wechseln im Schnitt so ab 7 Tagen die Kuh. Dem Kalb hingegen ist es egal, ob die Mutter oder eine Amme da ist. Hauptsache, es kommt Milch bei Bedart! Die Anwesenheit von erwachsenen Tieren (Mutter oder Amme) ist hingegen sehr wichtig für die Entwicklung des Sozialverhaltens. Z.B. fressen die Käber neben den Kühen viel schneller schon Heu!! Das Absetzen ist schon schwieriger, aber auch handelbar.
    Zu Beiträgen: bitte lasst die Finger davon!!! Die Aufzucht an Kühen ist so vielfältig, dass eine Unterstützung nicht zielführend ist, weil die Haltungsart wieder eingeschränkt werden muss mit Vorgaben usw. Bei uns im Betrieb bin ich der Überzeugung, dass per saldo diese Aufzuchtart sicher keine finanziellen Einbussen verursacht. Auch von der Arbeit her ist es bei Berücksichtigung aller Aspekte nicht intensiver. Es gibt Beispiele von Grossbetrieben mit 100 oder auch über 200 Kühen in der Schweiz, die mit Ammenaufzucht gut fahren.
  • Schlichter Verfasser | 27.02.2024
    Wie recht der erfahrene Rancher (Bauer), (muss nicht einmal Vollblut sein) hat.

    Wenn Sabine die Spezies Mensch, in ihrem Beitrag die Frau, mit einer Kuh, oder umgekehrt vergleicht, und die Tierwelt vermenschlicht, so ist das ihre persönliche Sichtweise.

    Ich persönlich fühle und handle jedenfalls nicht wie ein Stier.
  • Tierempathin | 27.02.2024
    Eine frohe und längst fällige Nachricht! Man muss die Tiere nur ein wenig beobachten, um zu wissen, dass sie sehr wohl Gefühle haben. Sie können sie halt nicht mit Worten ausdrücken, dafür umso mehr durch Körpersprache. Mensch, öffne dein Herz für die uns anvertrauten und von uns abhängigen und ausgenützten Tiere und gönne ihnen ein möglichst angenehmes Leben - voll tiergerecht wird es nie sein.
  • Ketzer | 27.02.2024
    Wird jetzt finanziell gefördert und in ein paar Jahren für alle Pflicht, dann kann man die Unterstützung wieder streichen.
    Agenda 2030 voll auf Kurs
  • Vollblut Rancher | 26.02.2024
    3,4 mio milch ÷ 680000 kühe = 5 L milch im jahr . ha ,ha ,ha . Habe 30 jahre kühe gmolken in CH. Hatte 20 jahre mutterkühe mit kälber in CA.
    Meine erfahrung ,kälber von milchkühen 15 - 30 minuten ablecken und dann trennen war nie ein problem für beide. Trennt man sie nach 5-10 mt.
    ist der trennungsschmerz so gross,dass auch dem bauer fast die nerven durchgehen.
    • Sabine | 27.02.2024
      Die Aussage vom Vollblut Ranger ist eie Klassische Männer Sicht und wird höchstens von Frauen unterstützt die Tieren wenig oder keine Gefühle zuschreiben.

      Jede Frau die ein Kind geboren hat weiss, das Bonding beginnt bereits im Bauch. Bei Tieren kann ich mir vorstellen, dass es sogar stärker ist als beim Menschen der sich schon weitvon der Natur entfernt hat. Sobald das Kind/Kalb auf der Welt ist verstärkt es sich natürlich mit dem Kennenlernen. Wird ein Kind/Kalb nach der anstrengenden Geburt der Mutter entwendet ist dass für beide sehr Traumatisierend. Alle Anstrengungen Schwangerschaft/Tragezeit und Geburt, Schmerzen etc. waren für nichts. Es kommt einer Geburt gleich wo das Junge danach stirbt. Für das Kalb geht das Trauma weiter denn es wächst ohne Mütterliche Liebe auf, im schlimmsten Fall in einem einzel Iglu, wobei die Gruppenhaltung das Trauma auch nicht mindert.

      Als Frau die auch den Milcheinschuss kennt, weiss wie gut es tut, zu wissen, dass man das alles durchsteht für ein Kind/Junges und nicht nur für einen auf maximal Wirtschaftlichen nutzen ausgelegten Bauern. Und es ist schön zu hören wie auch diese Bauern ihre Kühe lieben, ich weiss aber von keinem der während dem ersten Lebensmonat des getrennten Kalbes bei ihm schläft und ihn seine Liebe spüren lässt. Muka ist für mich die einzige Konsequenz für jemanden der seine Kühe wirklich liebt.
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