Im Norden Tschechiens ist nahe der Grenze zu Polen die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei einem totem Wildschwein nachgewiesen worden. Dies teilte laut Agenturmeldungen die staatliche Veterinärbehörde (SVS) in Prag mit.
Der Fundort lag bei der Gemeinde Jindřichovice pod Smrkem, rund 25 km nordöstlich von Liberec und 35 km östlich der sächsischen Grenzstadt Zittau. Tschechien hatte 2017 und 2018 mit der ASP im Wildschweinebestand zu kämpfen. Der letzte Fall datiert nach Angaben des Tierseucheninformationssystems der Europäischen Union aus dem April 2018.
Durch erfolgreiche Bekämpfungsmassnahmen, die europaweit als vorbildlich eingestuft wurden, konnte die Tierseuche recht schnell eingedämmt und getilgt werden. Im März 2019 wurde das osteuropäische Land wieder als ASP-frei eingestuft.
200 Quadratkilometer Infektionsgebiet
Die tschechischen Veterinärbehörden wollen nach der Rückkehr der ASP nun ein rund 200 km2 grosses Infektionsgebiet ausrufen. In dieser Sperrzone werden das Betreten der Wälder eingeschränkt und die Jagd nach Wildschweinen untersagt.
Etwaige Tierkadaver sollen auf die Seuche untersucht und entsorgt werden. In Deutschland gibt es derzeit die meisten neuen ASP-Fälle im sächsischen Kreis Bautzen sowie im Landkreis Spree-Neisse in Brandenburg.
Ansteckung vermeiden
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, werden dem Kreis Spree-Neisse zufolge nun in einigen Gebieten neue Wildschweinabwehrzäune errichtet. Seit dem ersten Nachweis der Tierseuche in Deutschland im September 2020 wurden laut Datenbank des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bis zum 1. Dezember 2022 insgesamt 4’637 ASP-Nachweise gezählt, darunter sieben in Hausschweinbeständen. I
In der Europäischen Union hat es in diesem Jahr in zehn Staaten bestätigte ASP-Fälle gegeben, mit Tschechien kommt nun das elfte Land hinzu.