Die Pferde werden an das «Trainwägeli» gewöhnt. – Anja Tschannen Beim Einspannen müssen die Tiere ruhig sein, das ist wichtig für die Sicherheit der Soldaten und Menschen. – Anja Tschannen Ruhige Ausbildner gleich ruhige Pferde, zumindest meistens. – Anja Tschannen Jeder Handgriff sitzt. – Anja Tschannen Anja Tschannen hat mit ihrem Freibergerpferd Haydo die Rekrutenschule im Sommer 2020 absolviert. – ats
Mit dem eigenen Freibergerpferd als Trainsoldatin in der Schweizer Armee: Anja Tschannen erzählt im Trainblog von ihren Erlebnissen während der Sommer-Rekrutenschule 2020. Wenn sie nicht gerade mit dem Trainpferd über Stock und Stein stampft, ist sie als Redaktorin beim «Schweizer Bauer» und als Landwirtin tätig. In diesem Teil geht es um die fünfte Ausbildungswoche der künftigen Trainpferde. Mit Video.
In der fünften Ausbildungswoche liegt der Schwerpunkt beim Fahren beziehungsweise Einspannen am «Trainwägeli». Ein kleiner Holzwagen, der nur von einem einzelnen Pferd gezogen wird.
Früher wurde das «Trainwägeli» von den Soldaten gefahren, sprich die Soldaten sassen auf dem Wagen und haben das Pferd von hinten via Leitzügel gelenkt. Heutzutage führt der Soldat das Pferd, indem er nebenher läuft, also wie beim eigentlichen Traindienst.
Früher hatten Soldaten mehr Feeling
Dies sei so, weil es immer wieder zu Unfällen gekommen sei. Es wird halt schnell gefährlich, wenn Pferde an Kutschen, auch wenn es «nur» kleine Holzwagen sind, austicken. Zudem kommt häufig noch die Unerfahrenheit der Soldaten dazu, weil nicht jeden Tag mit einem Pferd gearbeitet wird.
Auch heute noch findet man beim Train ziemlich viele Landwirte oder Handwerker eingeteilt. Aber früher wurde halt Zuhause noch vermehrt mit Pferden gearbeitet und die Soldaten von früher sind quasi damit aufgewachsen und haben ein gewisses Feeling dafür gehabt.
Nun gut, lernen kann man schlussendlich alles, wenn man will und für das Feeling, ja dafür braucht es halt einfach etwas mehr Zeit.
Haydo wird Zuhause nur mit «Milchwägeli» gefahren
Die künftigen Trainpferde bekommen diese Zeit und zwar mit erfahrenen Ausbildnern an ihrer Seite. Wohl eines der Erfolgsgeheimnisse um in sechzig Tagen die Grunddisziplinen anzulernen. Erfahrene Leute, die wissen was sie tun und wissen, was das Pferd tut oder tuen könnte.
Für Haydo habe ich Punkto Ausbildung am Tainwägeli absolut keine Bedenken. Immerhin fahren wir Zuhause immer nur mit dem alten «Milchwägeli» aus Holz, denn eine andere Kutsche habe ich nicht, und dieses hat grosse Ähnlichkeiten, wie die Trainwägelis.

Anja Tschannen
Bisherige Einträge:
Teil 6: Militärpferde auf das Podest stellen
Teil 5: Trainpferde müssen auch Holz ziehen
Teil 4: Die Königsdisziplin der Trainpferde
Teil 3: NPZ bildet die jungen Militärpferde aus
Teil 2: Sein eigenes Pferd der Armee verkaufen
Teil 1: Mit dem eigenen Pferd in die Armee