Die Bodentiere, deren gesamter Körper aus einem einzigen «Muskelschlauch» besteht, sind blind und taub, verfügen dafür aber über einen ausgeprägten Tastsinn, welcher es ihnen erlaubt, sich im dunklen Erdreich zurechtzufinden. Sie sind besonders im Frühling und im Herbst aktiv.
Sie fressen abgestorbenes Pflanzenmaterial, das sie von Mikroorganismen vorverdauen lassen und es schliesslich mit mineralischen Bodenanteilen vermischen und als Nahrung verspeisen. Durch ihre Grabtätigkeit durchmischen, lockern und belüften sie den Boden und fördern das Wurzelwachstum. Ebenso verbessern die Gänge den Wasserabfluss und die Wasserspeicherung im Boden.
Im Grünland zersetzen sie jährlich bis zu 6 t abgestorbenes organisches Material pro Hektare und tragen zum Nährstoffkreislauf bei. Ihre Hinterlassenschaften – die Regenwurmlosungen – sind Gold wert für den Boden: Sie enthalten fünfmal mehr Stickstoff, siebenmal mehr Phosphor und elfmal mehr Kalium als die umgebende Erde. Zuletzt tragen Regenwürmer durch ihre Aktivitäten auch zur Regulierung und zum Abbau von Krankheitserregern und Schädlingen im Falllaub bei.