Konkret betrifft die Bewilligung die Rudel Stagias, Calderas, Muchetta, Jatzhorn, Seta und Älpelti. In diesen leben derzeit 19 bestätigte Welpen.
zvg
Der Kanton Graubünden darf ab dem 1. September 2025 in sechs Wolfsrudeln regulierend eingreifen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat ein entsprechendes Gesuch des Kantons Ende August genehmigt, wie der Kanton Graubünden mitteilt. Damit ist es erlaubt, in betroffenen Rudeln bis zu zwei Drittel der bestätigten Welpen zu erlegen.
12 Rudel im Kanton bestätigt
Derzeit sind in Graubünden zehn Wolfsrudel sowie zwei weitere an der Kantonsgrenze bestätigt, heisst es in der Mitteilung. Zudem gibt es im Unterengadin Hinweise auf die Bildung eines neuen Rudels. Damit bewegt sich die Zahl auf ähnlichem Niveau wie im Sommer 2024.
Das Amt für Jagd und Fischerei (AJF) rechnet jedoch im Laufe des Alpsommers mit weiteren Nachweisen von Jungtieren.
19 Welpen betroffen
Konkret betrifft die Bewilligung die Rudel Stagias, Calderas, Muchetta, Jatzhorn, Seta und Älpelti. In diesen leben derzeit 19 bestätigte Welpen. «Das BAFU hat per 26. August 2025 das Gesuch des Kantons Graubünden zur proaktiven Regulation von sechs Rudeln bewilligt», erklärt Adrian Arquint, Co-Leiter des AJF.
In Rudeln, die wiederholt Herdenschutzmassnahmen umgehen oder Rinderartige angreifen, könnte künftig auch die Entnahme ganzer Rudel beantragt werden. Bislang hat der Kanton dafür jedoch noch kein Gesuch gestellt.
Regulation bis Ende Januar
Die aktuelle Massnahme ist bereits die zweite proaktive Regulation in Graubünden. Sie läuft vom 1. September 2025 bis 31. Januar 2026. Grundlage sind dieselben Kriterien wie im Vorjahr. Ziel sei es, über mehrere Jahre Erfahrungen und Daten zu sammeln, um die Regulierung langfristig zu optimieren, so Arquint.
Die Wildhut erhält während der Hoch- und Sonderjagd Unterstützung durch die kantonale Jägerschaft. Wer mitwirken möchte, muss zuvor eine spezielle Schulung des AJF besuchen. Wichtig: Der Wolf gilt nach wie vor nicht als jagdbare Tierart. Erlegte Tiere bleiben im Besitz des Kantons.
Ziel: Konflikte entschärfen
Mit den Massnahmen sollen Risse an Nutztieren verringert und die Scheu der Wölfe gestärkt werden. Gleichzeitig will der Kanton einen naturnahen Wolfsbestand ermöglichen, der auch positive ökologische Wirkungen entfalten kann, teilt das AJF mit.
Die nun bewilligte Verfügung ist die erste in diesem Jahr. Abhängig vom Verhalten einzelner Rudel könnten weitere Gesuche folgen, auch für Ganzrudelentnahmen. Das AJF informiert regelmässig auf seiner Webseite sowie im monatlichen «Monitoring Wolfsmanagement» über die aktuellen Entwicklungen.
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