Am kommenden Samstag findet in der Vianco-Arena in Brunegg AG die Swiss Classic, die Schweizer Meisterschaft der Brown-Swiss-Züchtergruppen statt. OK-Präsident Rolf Stocker gibt Auskunft.
«Schweizer Bauer»: Dem Organisationskomitee der Swiss Classic dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein, weil man nun nach der CoronaPause die nächste Swiss Classic durchführen kann.
Rolf Stocker: Turnusgemäss findet die Swiss Classic alle zwei Jahre statt, jetzt wurden pandemiebedingt drei daraus. Das Organisationskomitee (OK) war letztes Jahr froh über den Entscheid, diese um ein Jahr hinauszuschieben. Die diesjährige Ausgabe können wir wieder ohne jegliche Einschränkung durchführen.
Können Sie den Arbeitsaufwand für Sie und das OK pro Austragung beziffern?
Als Präsident darf ich auf sehr selbstständige und erfahrene OK-Mitglieder zählen. Trotzdem sind wir bestrebt, immer wieder neue Personen im OK einzugliedern. Wir durften dieses Jahr vier neue OK-Mitglieder aufnehmen, die bei uns tatkräftig mithelfen. Die Schau organisierten wir in sieben Sitzungen, daneben läuft natürlich viel im Hintergrund.
zvg
Nebst der Wahl der Braunviehkönigin bietet die Swiss Classic jeweils weitere interessante Inhalte im Rahmenprogramm. Was wird diesmal neu sein?
Grosse Freude haben wir, dass wir den Jodelklub Wiesenberg (NW) für die Champion-Wahl engagieren konnten. Ich bin überzeugt, dass dieser Auftritt für «Hühnerhautstimmung» sorgen wird. Da wir eine Schau von nationalem Format sind, werden alle Kühe vor dem Betreten des Schaurings einem Ultraschall unterzogen. Neu kann man auch einen Tipp dazu abgeben, welche Kuh am Ende den Grand-Champion-Titel gewinnen wird. Den benötigten QR-Code findet man im Ausstellungskatalog.
Vor der Swiss Classic findet in der Vianco-Arena die Expo Swissgenetics statt. Dies dürfte auch wiederum viele internationale Brown-Swiss-Fans anlocken.
Wir schätzen die Zusammenarbeit mit der Swissgenetics sehr. Sie organisiert auch ein Rahmenprogramm mit Betriebsbesichtigungen mit Gästen aus den namhaften europäischen Braunviehländern und aus den USA. Dieses Jahr findet eine Woche vor der Swiss Classic ein Event der aargauischen Jungzüchter statt. So können wir den Aufbau und den Rückbau aufteilen. Natürlich werden auch Synergien von allen drei Parteien genutzt.
Wie viele Züchtergruppen werden in Brunegg mit ihren Kühen im Wettbewerb um den Schweizer-Meister-Titel mitmachen?
Es werden 16 Zuchtgruppen teilnehmen. Neu dürfen wir wieder die Zuchtgruppen Thurgau-Bodensee und Toggenburg begrüssen.
Marcel Wipfli
Welche Züchtergruppe ist für Sie Favorit um den Schweizer Meistertitel?
Da ich selbst Mitglied der Zuchtgruppe Luzern bin, hoffe ich natürlich, dass diese ein gewichtiges Wort mitreden kann. Es ist aber vieles offen, da ja die Swiss Classic seit drei Jahren nicht mehr stattfand.
Vom OK wurde als Richter Heini Stricker aus Mörschwil SG gewählt. Was sind die Kriterien, um eine Swiss Classic richten zu können?
Da das BV vor allem im deutschsprachigen Raum zuhause ist, bevorzugen wir einen deutschsprachigen Richter. Gerne sieht das OK auch einen Richter, der voll und ganz hinter der braunen Kuh steht. Dass Stricker selbst langjähriges Mitglied im OK war, ist eine erfreuliche Nebenerscheinung. Wir vom OK sind überzeugt von Heini Stricker.
Zur Person
Rolf Stocker bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie (Luzia, Jonas und Adi) einen 50 ha grossen Betrieb in Neudorf LU. Es werden 60 BS-Kühe und 50 Rinder gehalten und alle Stierkälber ausgemästet. Ein weiterer Betriebszweig sind die 286 Mastschweine. Bei den Arbeiten helfen noch zwei Lehrlinge und der Vater des Betriebsleiters mit.
Stockers grösster Stolz ist seine über Generationen gezüchtete Braunviehherde. Der Züchter nimmt mit seinen Kühen gerne an kantonalen und nationalen Schauen teil. Der Betrieb feierte seinen grössten Erfolg an der Europaschau in Rotholz (A) 2008. Dort gewann Weierhus Wurl Merla in einer Abteilung. Rolf Stocker ist seit 2011 im OK der Swiss Classic und seit 2015 OK-Präsident. Er fährt in der Freizeit gerne Ski und ist auch immer wieder an Viehschauen anzutreffen. wpf
Marcel Wipfli