Der Kanton Aargau hat letztes Jahr in ein verstärktes Monitoring beim Tierschutz investiert: Der kantonale Veterinärdienst hat mehr kontrolliert und dabei auch mehr Tierschutzfälle aufgedeckt. Die meisten Tierschutzverstösse passierten in der Heimtierhaltung.
Das angepasste Kontrollkonzept gehe auf einen besonders gravierenden Fall von Vernachlässigung der Tiere in einer Hobbytierhaltung in Oftringen von Anfang 2020 zurück. Die darauffolgende interne Aufarbeitung des Falls habe Handlungsbedarf bei den Kontrollen durch den Veterinärdienst aufgezeigt, schreibt schreibt das Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau.
Um vergleichbare Fälle in Zukunft zu verhindern, habe der Veterinärdienst das Kontrollkonzept überarbeitet und letztes Jahr auffällige Tierhaltungen verstärkt überprüft.Im vergangenen Jahr gingen beim aargauischen Veterinärdienst 118 Meldungen zu Nutztierhaltungen und 450 zu Heimtierhaltungen ein. Die Meldungen stammten aus der Bevölkerung, von Gemeinden, von der Polizei oder von Schlachthöfen, heisst es weiter.
In 20 Nutztier- und 113 Heimtierhaltungen habe der Veterinärdienst daraufhin Tierschutzverstösse festgestellt und Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eingereicht. Für vier Nutztier- und vierzehn Heimtierhalter erliess der Veterinärdienst ein Tierhalteverbot.
Die Tiere seien entweder vernachlässigt oder kranke und verletzte Tiere nicht angemessen behandelt worden oder die Tierhalter seien nicht willens oder fähig gewesen, die Tiere tierschutzkonform zu halten.
Die Einhaltung des Tierhalteverbots sei im Nutzierbereich in allen Fällen, im Heimtierbereich stichprobenweise nachkontrolliert worden.