Ein Nachspiel, das sich gewaschen hat: Die Familie Degen, Opfer einer Hofbesetzung Ende Mai, hat Anzeige gegen Tierschutzaktivistinnen und -aktivisten eingereicht – wegen Gefährdung des Tierwohls.
«Wo bleibt der ‹Blick›? Und ‹20 Minuten›? Meinst du, die finden den Hof nicht?» Sonja Degen müsste lachen, wäre ihr nicht zum Heulen zumute. Der gemeinte Hof ist nämlich ihrer, Hof Habsen oberhalb von Eptingen BL. Hier hält sie zweimal 4000 Legehennen.
Abgekanzelt und beleidigt
Und die waren das Ziel jener Gruppe, die einer Bewegung namens «1Individuum» angehört und die Degens Stall Ende Mai besetzte. Die Frage nach den Boulevardmedien hatte Sonja Degen während der Besetzung aufgeschnappt. Als die Aktivistinnen und Aktivisten also im Namen des Tierschutzes in den Stall eindrangen, sich am Eierband anketteten, den Eingang mit einem Fahrzeug verbarrikadierten und die Bauernfamilie als Tierquälerin bezeichnete.
Ging es ihnen dabei vielleicht weniger um die Hühner als ihre eigenen Egos? Darum, in der Presse zu erscheinen? Sonja Degen hegt diesen Verdacht, unverblümt. Schliesslich habe sie versucht, ins Gespräch zu kommen, «doch ich wurde abgekanzelt, angeprangert und beleidigt».
Über 50 Aktivisten
Die angerückte Polizei drang derweil genauso wenig zu den Aktivisten durch. Auch Gallo-Suisse-Präsident Andreas Würgler hatte sich zum Tatort begeben. Erst die Kantonstierärztin schaffte es nach einer Stunde, die ungebetenen Gäste aus dem Stall zu locken. Sonja Degens Sohn Martin hatte sie hergebeten, um den Eindringlingen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Beanstandungen hatte sie keine. Genauso wenig wie übrigens auch der Schweizer Tierschutz, der den Betrieb zweimal im Jahr unangemeldet kontrolliert.
«Bei uns gab es noch nie Beanstandungen», sagt Sonja Degen und fragt sich, wieso gerade ihr Betrieb, ihre Familie, ihre Hennen Opfer der Aktivisten wurden. Das war um 15 Uhr nachmittags, rund zehn Stunden, nachdem 6 der über 50 Aktivistinnen und Aktivisten in den Stall eingedrungen waren und alles per Livestream verbreiteten. Unter ihnen waren vor allem junge, aber auch 40-, 50-Jährige sowie Ehepaare, manche von ihnen mit kleinen Kindern.
Besetzer nahmen keine Rücksicht auf Tiere
Erst um 19 Uhr verliessen die letzten Personen das Gelände: Ihre Autoschlüssel hatten sich in den Taschen von Aktivisten befunden, die von der Polizei abgeführt worden waren. Über einen Monat liegt die Besetzung nun zurück. «Aber wir sind noch immer aufgewühlt», sagt Sonja Degen. Aufgewühlt und verunsichert. Denn wer weiss, was als Nächstes geschieht, schliesslich hätten die Eindringlinge damit geprahlt, in sämtliche Hühnerställe in der Region eingedrungen zu sein, erzählt Degen.
Nun spekulieren die Landwirte: Auch bei mir? Die Degens reichten indes Anzeige wegen mehrfachen Hausfriedensbruchs und Beeinträchtigung des Tierwohls ein. Die Besetzer hätten keinerlei Rücksicht auf die Hennen genommen, hätten sie nicht nur aufgescheucht, sondern ihnen auch den Zugang zu Wasser, Futter und den Nestern versperrt.
1individuum
Hennen kamen erst Tage danach zur Ruhe
Mit einer Drohne seien sie ausserdem über das Aussengehege geflogen, sodass die Tiere panisch in den Stall geflüchtet seien. Das Resultat: Hühner, die erst nach Tagen wieder zur Ruhe kamen und die weniger und auch kleinere Eier legten. Und weil die Tür während der Besetzung offen stand, streikte anschliessend auch noch die Lüftung.
Wie das Verfahren ausgeht, wird sich weisen, Sonja Degen rechnet nicht vor Ende Jahr mit einem Urteil. Ausserdem seien viele Deutsche unter den Aktivisten gewesen, das sah sie an den Nummernschildern der Autos. «Schwere, teure Autos», wie sie sich enerviert. Andere seien aus Zürich, Zug und Luzern gekommen, daneben ein paar Baselbieter. Und eine Aktivistin erkannte die Landwirtin sogar: eine Kundin, die sie regelmässig am Wochenmarkt in Sissach bediene. Oder: bedient hat.
Hinter Schloss und Riegel
Die Degens schliessen ihren Stall nun ab, ausserdem haben sie auf Anraten der Polizei eine Videoüberwachung installiert. «So weit ist es also gekommen», sagt Sonja Degen konsterniert und empfiehlt ihren Berufsgenossen, bei einer Besetzung wie dieser gar nicht erst zu diskutieren, sondern Ruhe zu bewahren und die Polizei zu rufen.
Der «Blick» berichtete im Nachgang dann übrigens doch noch vom Geschehen auf dem Hof Habsen – aus der Ferne. Auf das Mikrofon eines Reporters hofften die Aktivistinnen und Aktivisten vergebens.
Den in Deutschland ist die Industrielle Landwirtschaft zuhause. Jedoch werden die Aktivisten nicht mit Samthandschuhen angelangt, wie hier in der Schweiz.
Was ist das denn für eine beschränkte Denkweise das man Menschen verurteilt die auf Missstände hinweisen anstatt darüber zu reden wie man diese Missstände beseitigen könnte? Das lässt schon sehr tief blicken.
Außerdem geht es nicht nur um Tierschutz, sondern auch um Tierrechte! Und da ja überall bekannt ist, dass das Tierschutz Gesetz eigentlich als Tierausbeutung Gesetz dient, sind wir so lange aktiv, bis die Tiere eigene Rechte haben und das System aufwacht!
Wie blind und verbohrt muss man sein, um nicht zu sehen, dass die Tiere in der Massentierhaltung kein artgerechtes Leben haben?
Es geht immer um Profitmaximierung und immer auf Kosten der Tiere.
Was sagt der Blick der Henne aus?????
Schaut doch endlich endlich einmal hin!
In das Gesicht dieses Individiums und in eure Herzen....
Unsere Schulen sind einfach stehen geblieben sie bringen keine Grundlagen mehr, sonden vorgegebene Lösungen. Das ist nicht gut für unsere weiter Entwicklung. So entsteht eine monotone Landwirtschaft die sehr einseitig ist.
Es braucht Biodiversität in der Schulbildung.
Gehört das Abwehren von Protestierenden in Zukunft zur üblichen Arbeit des Bauern? Wie viel Zeit und Geld wird das kosten? Wie lange lohnt es sich, in Hühnerställe zu investieren?
Wahrscheinlich empfindest du mehr für Tiere als für Menschen. Diese Herabsetzung der Menschen mag ein befreiendes Gefühl sein, führt aber in letzter Konsequenz zu entmenschlichter Nazidenke. Die Nazis haben übrigens das erste Tierschutzgesetz der Welt verabschiedet. Nicht weil sie Tiere besonders mochten, sondern um Menschen Tieren gleich zu setzen und damit die Endlösung zu rechtfertigen
Quatsch?
Dein Engagement in Ehren. Wenn ihr alle Ställe und Landwirte verurteilt habt, sag mir Bitte wer euch die Lebensmittel produziert? Wie erklärst du deinen Kinder warum es keine Lebensmittel mehr gibt aus der Schweiz?Oder findest du es legal wen wir den 3 Weltländern das Essen weg fressen? Bringt reale Lösungen wen ihr Ernst genommen werden wollt. Zu Hühner sitzen ist doch Kindergarten. Sorry
Wenn man Tiere auf die gleiche Stufe wie Menschen stellt, heisst das nichts anderes als Menschen herabzusetzen.
Der Mensch ist die einzige Spezies, die Erbarmen kann. Keine andere Spezie verzichtet zu Gunsten anderer Spezien auf das eigene Wohl.
Woher habt ihr die Gewissheit, dass die Hühner auf diesem Hof gelitten haben? Ihr habt nur euer anerzogenes schlechtes Gewissen beruhigt.
Meines Wissens gibt es In Ortschaften mit 8000 Einwohner auch regelmässig Todesfälle zu beklagen. Sind die auch Opfer der Massen-menschenhaltung? Hmmm..
Ich habe gelernt nicht mit bluten Finger auf angkleidete Leute zu zeigen..macht es alle besser. Pflanzt in euren Balkonkisten Gedreide an, und haltet selber glückliche Hühner. Ich stell mir das so schön vor. Auf jedem Balkon in der Stadt und das Gegacker und der krähende Hahn..jehh
sollen all die vergebenfresser und besserwisswer selber produzieren
und auch noch die woelfe von den nutztieren fern halten !!!
Ein Huhn, welches Wasser, Futter und den Weg nach draussen nicht findet, ist viel zu weit weg von der Natur. Hühner wären in der Natur nicht so dumm. Doch unsere Tierzucht ist reine Fleischprod. und absolut nicht Tierwürdig.
Laut Foto war der Zugang zu den Nestern verspeert. Glaubst du wirklich die Hühner spazieren einfach so zur anderen Stallseite oder in den verspeerten Auslauf neben den verhüllten Kreaturen vorbei?
Echt jetzt? Wegen 5 Aktivisten konnten 8000(!!!) Hühner nicht trinken und essen??!
Okay.
Dann hätten sie ja nach draussen können, sind ja Freilandhühner....aber bei 8000 Tieren müsste die Familie Degen ja die Eier draussen einsammeln. ????
Und: ja klar, die Aktivisten sind alles obdachlose, arbeits und hobbylose Menschen welche ein Defizit an Aufmerksamkeit.Klar.
Von was können die Aktivisten solche Poliden kaufen,von Spenden?
Ausserdem haben wir genug deutsche Krawall Brüder in der Schweiz.Einreisesperre fertig.
Aber auch die Bodenhaltung der Hühner ist vielfach ein Fake und unlauter gegenüber den Gutgläubigen Verbraucher.
Dies könnte und sollte verbessert
werden.
Glaube sie bräuchte dringenst selbst Pflege!!!! Nebenwirkung der Impfungen...
Die Liebe zu den Tieren ist den meisten Tierhaltern gegeben. Nur wenige quälen und misshandeln die Tiere allein des schnöden Mammons wegen. Tierquälerei wird von Amtes wegen verfolgt und sanktioniert.
Lern das Leben kennen, werde Bauer. ????????
Nun, wenn die Grundsäulen unserer Zivilisation für Leid verantwortlich sind, ist es unsere Pflicht dieses unrechte Recht zu brechen. Bis in den 90er war es in der Schweiz legal seine Ehefrau zu vergewaltigen. Ist es darum moralisch richtig? Wäre man ein Verbrecher wenn man eingegriffen hätte?
Selten so gelacht, Dankeschön.