Der Schweizer Tierschutz (STS) unterstützt die Rehkitzrettung bei der Heuernte ab diesem Jahr mit einer eigenen Drohnenflotte. Die neue STS-Drohnenflotte wird vom Verein Rehkitzrettung Schweiz eingesetzt, heisst es in einer Medienmitteilung des Tierschutz.
Die Rehkitzrettung mit Wärmebildkamera und Multikopter in der Luft ist die sicherste Methode, um Rehkitze vor Mähmaschinen zu retten. In den letzten Jahren konnten so in der Schweiz bereits über 8’000 Rehkitze geschützt werden. Ein Feld von 3 Hektaren könne in 30 Minuten abgesucht werden.
Hochmoderne Drohnen
Jährlich sterben laut Jagdstatistik 1’700 Rehkitze durch Mähmaschinen. Die Dunkelziffer liegt weit höher. Als sinnvolle und bewährte Gegenmassnahme finanziert der Schweizer Tierschutz STS ab diesem Frühling eine eigene Drohnenflotte, bestehend aus 7 Multikoptern. «Die hochmodernen Drohnen des Typs DJI Mavic 3T eignen sich hervorragend für den Einsatz bei der Rehkitzrettung», sagt Samuel Furrer, Geschäftsführer Fachbereich vom STS.
Keystone/Gaetan Bally
Für den Einsatz der Drohnenflotte ist der STS eine Kooperation mit dem Verein Rehkitzrettung Schweiz eingegangen. «Wir freuen uns, dass unsere Pilotinnen und Piloten mit diesen modernen Geräten fliegen dürfen», sagt Jon Cantieni, Präsident Verein Rehkitzrettung Schweiz. «Auf diese Weise können noch mehr Felder abgesucht und mehr Rehkitze gerettet werden», ergänzt Cantieni.
Das folgende Video zeigt, wie eine Rehkitzrettung abläuft und wie sich Landwirte bei dieser Rettung beteiligen können.
Suche aus der Luft
Bei der Multikopter-Rehkitzrettung fliegt das Fluggerät die zu mähende Wiesen per Autopilot gesteuert ab. Die Bilder werden live auf einen Monitor am Boden übertragen, wo die Kitze aufgrund ihrer Körpertemperatur als helle Flecken in der dunklen Wiese erscheinen. Anschliessend werden die Rehkitze mit einer Kiste auf der Wiese gesichert, die mit Gras beschattet, mit einem Stein beschwert und einem mobilen Zaunpfahl in der hohen Wiese markiert wird.
Landwirte werden eingebunden
Rehkitzrettung ist immer Teamarbeit zwischen Landwirten, Drohnenpiloten und Jägern. Sie entscheiden auch, ob das Kitz in der Kiste an den Waldrand getragen oder auf der Wiese belassen wird und der Landwirt rundherum mäht. Nach getaner Arbeit wird das Kitz sofort wieder freigelassen. Rehkitz und Mutter finden durch Rufe wieder zueinander. Der Einsatz des Multikopters schont den Wiesenbestand und die menschlichen Kräfte. Ein Feld von zwei bis drei Hektaren Fläche lässt sich in 20 bis 30 Minuten absuchen - Anfahrt, Auspacken und Einrichten der Drohne eingerechnet.