Der Schweizer Tierschutz (STS) ruft wegen der beginnenden Amphibienwanderung im Strassenverkehr zur Vorsicht auf. Derzeit und noch bis Mitte April befinden sich Tausende der gefährdeten Tiere auf dem Weg zu ihren Laichgewässern.
Milde und feuchte Wetterbedingungen zwischen Ende Februar und Mitte April sind ideal für die Wanderung der Tiere, zu denen unter anderem der Grasfrosch, die Erdkröte und der Molch gehören. Dabei überqueren die Tiere auf dem Weg zu den Tümpeln, Bächen und Weihern auch Strassen – eine Todesfalle, wie der STS am Dienstag mitteilte.
Amphibien-Sperren
Auf den Strassen würden so ganze Lokalbestände dieser Tierarten ausgerottet. Amphibien sind vom Aussterben bedroht. Sämtliche Arten stehen gesamtschweizerisch unter Schutz.
Um die Tiere vor dem Strassentod zu bewahren errichten Freiwillige jedes Jahr an kritischen Strassenabschnitten in der ganzen Schweiz Amphibien-Sperren. Diese «Leitplanken» aus Plastik entlang von Strassen leiten die wandernden Tiere in spezielle Auffangvorrichtungen, wo sie eingesammelt und über die Strasse transportiert werden.
Auch Strassen werden am Abend gesperrt
Sowohl Helfer als auch Tiere seien auf die Rücksicht der Autofahrerinnen und Autofahrer angewiesen. Der STS ruft deshalb dazu auf, in der Dämmerung und bei Nacht in Gewässernähe und am Rande von Feuchtgebieten mit grosser Vorsicht und angepasster Geschwindigkeit zu fahren. Wenn möglich sollen bekannte Strecken mit Amphibienwanderungen gemieden werden.
Teilweise sind oder werden kritische Strassenabschnitte in zahlreichen Kantonen jeweils über Nacht gesperrt. Über die Website der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (Karch) sind sämtliche bekannten Amphibienzugstellen der Schweiz einsehbar. Die Seite enthält auch Angaben zu allenfalls bereits getroffenen Massnahmen vor Ort.

