Laut Aspinall sind alle inspizierten Zoos Mitglieder des Europäischen Verbands der Zoos und Aquarien (EAZA). Dem EAZA gehören insgesamt mehr als 400 Einrichtungen an, vorwiegend in Europa. Die vielen festgestellten Verstösse liessen «ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit des EAZA» aufkommen, seine eigenen Standards bei seinen Mitgliedern durchzusetzen, kritisierte die Aspinall.
Die von Aspinall festgestellten Verstösse betreffen 162 Säugetierarten. «Die Elefanten sind die grössten Opfer der Verstösse, vor den Nashörnern, Löwen, Tigern und Giraffen», heisst es in ihrem Bericht. Häufige Probleme sind demnach Platzmangel und nicht artgerechte Gehege, etwa wegen fehlender Badebecken oder auch nicht artgerechtes Futter.
Meiste Verstösse in Ungarn und Spanien
Zu den Zoos, bei denen die meisten Verstösse festgestellt wurden, gehören laut Aspinall die in den ungarischen Städten Sosto und Budapest, der Zoo von Madrid und der Bioparc im ostspanischen Valencia.
«Die ‹Zookraten›, die diese Einrichtungen führen, schaden den Tieren und pflegen dabei den Mythos des Artenschutzes, obwohl sie einen grossen Mangel an Fachwissen und Sorgfalt zeigen», kritisierte Aspinall-Präsident Damian Aspinall.TDies sei ein «Verrat an der Öffentlichkeit, den Tieren und der Natur im Allgemeinen».
Der EAZA wies die Vorwürfe zurück. Die Aspinall-Untersuchung offenbare «ein irregeleitetes Verständnis des Tierwohls», erklärte Verbandspräsidentin Myfanwy Griffith gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Ihr Verband hingegen stütze sich «auf die besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse».


