Der Bund hat heute seine "Strategie Tierzucht 2030" veröffentlicht. Diese gibt Aufschluss über das staatliche Engagement in der Tierzucht.
Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hat heute die "Strategie Tierzucht 2030" veröffentlicht. Der vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) erarbeitete Bericht entstand in enger Zusammenarbeit mit Branchenexperten. Er dient als Grundlage für die Weiterentwicklung der Tierzucht-Gesetzgebung.
Eigenschaften wie die Tiergesundheit, die Umweltwirkung oder die Ressourceneffizienz rückten vermehrt in den Vordergrund und die Eigenverantwortung der Züchter und ihrer Organisationen gewännen an Bedeutung, heisst es in einer Mitteilung. Die Rolle des Staates sei es, die Züchter in ihren Zuchtaktivitäten zur langfristigen, wirtschaftlich erfolgreichen Nutzung und zur Erhaltung von seltenen Rassen unter Einbezug der gesellschaftlichen Anforderungen zu unterstützen.
3 Handlungsfelder definiert die Strategie:
1. eine auf marktgerechte Nahrungsmittelproduktion ausgerichtete Zucht
2. eine auf die Erhaltung tiergenetischer Ressourcen ausgerichtete Zucht
3. eine auf Vitalität im ländlichen Raum ausgerichtete Zucht
Die Schweiz sei ein Grasland, betont das BLW in einer Mitteilung. Für eine ökologische und ökonomische Pflege des Grünlandes biete sich die Tierzucht an. Diese trage zur Milch- und Fleischproduktion sowie zur Offenhaltung der Flächen bei, zudem sei sie auch ein wichtiger Bestandteil von Identität und Kultur der Schweiz.
Hier gehts zum Bericht
Strategische Ziele
- Die Schweizer Tierzucht leistet einen wichtigen Beitrag zur effizienten Produktion von qualitativ hochstehenden, gesunden und sicheren Lebensmitteln tierischer Herkunft.
- Die Schweizer Tierzucht engagiert sich in der Erhaltung der Rassenvielfalt und der genetischen Diversität innerhalb der Rassen. Sie trägt damit zur Erhaltung der Biodiversität bei. Landesweit wird ein Monitoringsystem zur Überwachung der tiergenetischen Ressourcen betrieben und es werden Erhaltungsprojekte (in-situ und ex-situ) gefördert.
- Die Schweizer Tierzucht erfüllt weitere Bedürfnisse der Gesellschaft wie die Erhaltung der Vitalität des ländlichen Raums. Dabei spielen auch emotionale Werte und kulturelle Tätigkeiten eine wichtige Rolle („lebendige Traditionen der Schweiz“).
- Die Schweizer Tierzucht ist weitgehend in der Hand der Tierhalter und Zuchtorganisationen, welche eigene Zuchtziele für eine ökologische, standortangepasste Produktion durch gesunde Tiere in tiergerechter Haltung verfolgen.
- Die Schweizer Tierzucht antizipiert die gesellschaftlichen Trends und berücksichtigt diese auch in ihren Zuchtzielen. Sie unterhält zusammen mit den Nutztierhaltern einen Dialog mit der Gesellschaft über die züchterischen Ziele und Tätigkeiten. Der Dialog fördert Vertrauen und schafft gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Bedürfnisse.
- Die Schweizer Tierzuchtforschung soll gestärkt werden. Deren methodische und inhaltliche Erkenntnisse unterstützen die heimische Tierzuchtbranche. Die Tierzuchtforschung nutzt Synergien mit verwandten Disziplinen wie der Pflanzen- und Humangenetik. Neben ihrer Wirkung für die Schweiz ist die Schweizer Tierzuchtforschung international gut vernetzt und anerkannt.
- Der technologische und wissenschaftliche Fortschritt wird zur Verbesserung der Qualität, der Produktivität und der Ressourceneffizienz genutzt. Entsprechende Rahmenbedingungen erlauben die züchterische Bearbeitung von neuen Merkmalen, beispielsweise im Bereich der Umweltwirkungen, der Tiergesundheit, des Tierwohls und der Ressourceneffizienz.
- Die Schweizer Tierzucht sichert das langfristige Bestehen ihrer möglichst eigenen Zuchtprogramme im Bedarfsfall durch eine gezielte internationale Zusammenarbeit mit ähnlich ausgerichteten Produktions- oder Zuchtprogrammen und durch Austausch von Know-how und Genetik. Die Einhaltung de