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Tilsiter: Noch musste keine Käserei schliessen

Im Februar noch drohte 6 der 19 Tilsiterkäsereien die Schliessung. Bis heute wurde aber noch keiner der Abnahmevertrag gekündigt. Die Produktions- einschränkungen aber nagen an der Existenz der einzelnen Betriebe.

Daniel Etter |

 

 

Im Februar noch drohte 6 der 19 Tilsiterkäsereien die Schliessung. Bis heute wurde aber noch keiner der Abnahmevertrag gekündigt. Die Produktions- einschränkungen aber nagen an der Existenz der einzelnen Betriebe.

Anfang Jahr kriselte es mächtig beim Tilsiter. Im Januar verhängte die Sortenorganisation Tilsiter einen Produktionsstopp für roten Tilsiter. Volle Lager und harzender Absatz galten als Begründung. Der Produktionsstopp schockierte nicht nur die 19 Käsereien, sondern bescherte ihren Milchlieferanten vor allem sehr tiefe Milchpreise. Im Folgemonat Februar durften die Käsereien schliesslich wieder roten Tilsiter fabrizieren. Doch es rumorte weiter. Branchenintern schob man sich den Schwarzen Peter zu. Zudem drohte jeder dritten Tilsiterkäserei  das Aus.

Keine Käserei geschlossen

Jetzt, rund ein halbes Jahr später, ist es ruhiger geworden. Zwar geben die Verkaufs- und insbesondere die Exportzahlen überhaupt keinen Anlass zu Euphorie. Im Juni 2012 wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat 12% weniger Tilsiter exportiert, kumuliert in der ersten Jahreshälfte waren es im Vergleich zum Vorjahr gar 16,9% weniger. Emmi bezeichnet die Exportzahlen als nicht optimal, für Bruno Buntschu, Geschäftsführer der Sortenorganisation, liegen sie im grünen Bereich.

Trotzdem stellte bis zum heutigen Tag – anders als erwartet  – keine Käserei die Produktion ein. Denn keiner Käserei wurde der Abnahmevertrag gekündigt. Dies bestätigen sowohl die Käsehandelsfirma Emmi wie auch die Sortenorganisation. Und so hat sich bei den Strukturen auf Stufe Käserei nichts verändert. Dies bereitet insbesondere Emmi Sorgen. Der Käsehändler fürchtet um die Existenz seiner Käsereien. Denn obschon die Käsereien – tiefen Lagerbeständen sei Dank – jetzt wieder etwas mehr produzieren können, sei die  Auslastung pro Betrieb über eine längere Zeitperiode betrachtet nicht gestiegen.  

Käsereien ausgetauscht

Emmi kämpft seit der Übernahme der Rutz Käse AG vor einem Jahr mit zu vielen Käsereien unter Vertrag. Deshalb kam es Anfang Jahr zu einem Ausgleich. «Drei Käsereien haben von Emmi zu Käsehändler Josef Hardegger gewechselt», sagt Bruno Buntschu. Zwar habe Emmi nach wie vor tendenziell zu viele Käsereien, doch dank der Angebotsbündelung sei dies kein Problem.

Mengenführung kritisiert

Anfang Jahr noch sorgte die Mengenzuteilung für hitzige Diskussionen. Bis zum Produktionsstopp teilte die Sortenorganisation die Mengen zu. Daraufhin wollte der Handel die Mengenführung selbst in die Hand nehmen. Diesem Wunsch kam die Sortenorganisation schliesslich nach. Seit dem Januar müssen die Händler verbindliche Mengen bestellen. Anhand der Bestellungen gibt die Sortenorganisation dann die Produktionsmengen frei. Die Menge wird unabhängig vom Käseabnehmer, aber abhängig von der produzierten Qualität jeder einzelnen Käserei zugeteilt. Letztlich findet dann unter den Handelsfirmen je nach Absatz ein Warenaustausch statt.

Handel bestellte knapp

«Anfangs haben die Handelsfirmen sehr verhalten bestellt», weiss Buntschu. Nach seinen Angaben war die Produktion zu tief, und deshalb sind nach seinem Ermessen die heutigen Lagerbestände etwas knapp. Und dies, obschon die Sortenorganisation nur bedingt auf die Bestellungen des Handels gehört hat und tendenziell immer etwas mehr produzieren liess. «Wir haben die Erfahrungswerte, wir wissen, wie viel Tilsiter wir für Promotionen und Ähnliches brauchen», erklärt Buntschu. Und da es nichts Peinlicheres gebe, als die nachgefragte Mengen gewünschter Qualität nicht liefern zu können, habe die Sortenorganisation immer etwas mehr produzieren lassen.

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