Der auch in der Schweiz erhältliche Energy-Drink Monster gerät in den USA in Kritik. Die US-Lebensmittelaufsicht hat aufgrund von Berichten über fünf Todesfälle und eine Herzattacke nach dem Konsum des Getränks Abklärungen eingeleitet.
Die Behörden seien über die Vorfälle und den möglichen Zusammenhang mit dem koffeinhaltigen Getränk informiert. Man nehme die Berichte sehr ernst, erklärte die Sprecherin der Lebensmittelaufsicht, Shelly Burgess, am Dienstag. Burgess verwies in einem E-Mail zugleich darauf, dass es keinen Beweis dafür gebe, dass die Monster Energy-Drinks ursächlich für die Todesfälle seien.
14-Jährige starb an Herzstillstand
Sie forderte Konsumenten auf, die Probleme mit dem Getränk gehabt hätten, sich zu melden. In der vergangenen Woche hatte die Familie einer 14-Jährigen im US-Bundesstaat Kalifornien eine Klage gegen den Produzenten Monster Beverage Corporation eingereicht.
Das Mädchen war im Dezember 2011 an einem Herzstillstand gestorben, nachdem es innerhalb von 24 Stunden zwei Dosen des Energy-Drinks getrunken hatte. Diese enthielten laut den Anwälten der Familie 480 Milligramm Koffein. Die Ärzte hielten damals in ihrem Autopsiebericht eine «Herzrhythmusstörung durch Vergiftung mit Koffein» als Todesursache fest.
Die Energie-Getränke seien für junge Mädchen und Jungen eine «tödliche Falle», erklärte die Mutter der 14-Jährigen. Der Hersteller müsse zur Kenntnis nehmen, dass «sein Produkt töten kann».
Monster weist Vorwürfe zurück - Aktienkurs sackt ab
Der Monster-Energy-Produzent erklärte, er glaube nicht daran, dass seine Produkte «in irgendeiner Weise» für den Tod des Mädchens verantwortlich seien. Das Unternehmen werde sich «entschieden» gegen die Klage wehren. Die Vorwürfe seien durch nichts belegt.
Nach den Medienberichten in den USA stürzte der Aktienkurs des Unternehmens an der New Yorker Börse dennoch um mehr als 18 Prozent in die Tiefe.
Coop und Migros verkaufen Produkt weiterhin
In der Schweiz ist der Verkauf des Getränks durch die Ereignisse in den USA nicht betroffen. Monster ist in der Schweiz bisher ohne Einschränkungen weiter erhältlich, unter anderem bei Migros und Coop, wie die «Handelszeitung» bereits am Dienstag in ihrer Onlineausgabe berichtete.
Coop verweist auf den Lieferanten. «Es handelt sich beim Monster Energy-Drink um einen Markenartikel, der in der Schweiz von Coca Cola importiert wird», sagte Sprecherin Sabine Vulic. Das in der Schweiz erhältliche Monster entspreche vollkommen dem Schweizerischen Lebensmittelgesetz. Die Einführung sei in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit BAG erfolgt.
Migros-Sprecherin Monika Weibel verwies ebenfalls auf das BAG und das Lebensmittelrecht. Der Konsum des Getränks sollte unbedenklich sein, fügte sie an.
In den USA doppelt so stark wie in der Schweiz
Monster ist in der Schweiz zudem weniger koffeinhaltig, wie das BAG auf Anfrage der sda mitteilte. Es beinhaltet 32 Milligramm Koffein pro 100 Milliliter, also 80 Milligramm pro Viertelliter-Dose. Dies entspreche etwa einer Tasse Kaffee. In den USA wird das Getränk in doppelter Stärke verkauft. Generell werden bei Erwachsenen bis zu einer Aufnahme von 400 Milligramm pro Person und Tag keine negativen Effekte erwartet.