Der Sieg bei den SwissSkills als Landmaschinenmechaniker öffnet dem jungen Wildhauser Pascal Hofstetter neue berufliche Türen. Nach dem Militärdienst will der seine Pläne verwirklichen.
Bereits als Kind und Jugendlicher war Pascal Hofstetter so oft wie nur möglich auf dem benachbarten Bauernhof. «Zuerst faszinierte mich das Fahren mit den Maschinen, später kam das Schrauben dazu,» blickt er auf seine Begeisterung für Landmaschinen zurück. «Bald entdeckte ich, wie faszinierend das Zusammenspiel der verschieden technischen Möglichkeiten ist und so war bald klar, dass ich Landmaschinenmechaniker lernen will.»
Im Unternehmen der Gebrüder Huser AG, Landmaschinen in Wildhaus, fand er seinen Ausbildungsplatz und windet den dort Verantwortlichen ein Kränzchen. «Ich durfte sehr früh bei heiklen Arbeiten dabei sein und lernte so, Verantwortung für eine Aufgabe zu übernehmen.» Diese sei ihm sowohl bei der Lehrabschlussprüfung, welche er mit der Note 5,3 abschloss als auch bei den Herausforderungen im Rahmen der SwissSkills, die am 30. und 31. März in Aarberg stattfanden, zu gute gekommen.
Theorie und Praxis
Blickt der junge Berufsmann auf die Aufgaben im Bildungszentrum in Aarberg zurück, erinnert er sich an seine Nervosität zu Beginn. «Wir hatten am frühen Morgen einen Theorietest und dann gab es vier Posten mit klaren Aufgaben. Dabei ging es um Motoren, Hydraulik, Getriebe und den Elektro-Bereich. Für jede Aufgabe standen 45 Minuten zur Verfügung und ein Experte, oft auch zwei waren ständig anwesend und haben mich beobachtet.» Gerade dieses Arbeiten unter Beobachtung habe ihn zu Beginn etwas verunsichert. «Dann konnte ich das ausblenden und war auf die Aufgaben fokussiert,» blickt er zurück.
Weil Pascal Hofstetter aktuell seinen Militärdienst in Thun absolviert, durfte er für den Einsatz in Aarberg zwar kurz frei nehmen, musste aber sofort in die Kaserne zurückkehren. «Uns wurde gesagt, dass die Resultate am 31. März gegen Abend bekanntgegeben werden. Wir hatten vom 19 bis 20 Uhr einen Lauf zu machen und so konnte ich den Anruf des Experten nicht entgegen nehmen.»
Adi Lippuner
Nach 20 Uhr habe er dann auf der Homepage von SwissSkill nachgeschaut. «Ich konnte kaum glauben, dass ich den ersten Platz gemacht habe.» Den zweiten und dritten Platz belegten Jens Eigenmann, Niederhelfenschwil, SG, Lehrbetrieb Rotach Landmaschinen Zuckenriet SG und Lukas Moser aus Oberwil i.S., Jutzeler Landmaschinen, Oberwil i.S. BE.
Während er dies am elterlichen Esszimmertisch erzählt ist die Freude über den beruflichen Erfolg auch Tage später noch spürbar. Seine Familie, die Freundin aber auch Kollegen und sein Lehrmeister gratulierten zum Erfolg.
WordSkills als nächste Herausforderung
Noch hat Pascal Hofstetter seine Auszeichnung und die damit verbundenen Unterlagen nicht in den Händen. «Fest steht, dass wir Ausbildungsgutscheine erhalten, ich werde mich als beruflich weiterbilden können,» freut er sich über die Aussichten. Zudem könne er an den WordSkillis 2022 in Shanghai teilnehmen. Um auch sprachlich gerüstet zu sein, wolle er vorgängig sein Englisch verbessern, so sein Vorsatz. Detaillierte Pläne könne er allerdings erst nach Abschluss des Militärdienstes machen.
Corona hat für den jungen Wildhauser nicht nur bei den beruflichen Herausforderungen Einschränkungen gebracht. «Handball, meine liebste Sportart lieg zur Zeit auf Eis, es sind keine Trainings und keine Wettkämpfe möglich. Damit fehlt mich auch der Kontakt mit den Kollegen.» Bei schönem Wetter seien Treffen im kleinen Kreis im Freien möglich, aber sonst müsse er sich wohl oder übel an die Vorgaben halten und auf Reisen und grössere Zusammenkünfte verzichten.