Die SP stetzt in der Stichwahl um den zweiten St. Galler Ständeratssitz auf SP-Nationalrat Paul Rechsteiner. Michael Hüppi tritt am 27. November für die CVP im zweiten Wahlgang in den Ständerat an. Damit kommt es zu einer Kampfwahl zwischen SVP, SP und CVP.
Toni Brunner kam auf den zweiten Platz, verpasste das Absolute Mehr aber deutlich. Er teilte schon am Sonntag mit, er werde am 27. November im zweiten Wahlgang wieder antreten. Am Montag sind seine Chancen, die Wahl in den Ständerat dieses Mal zu schaffen, gestiegen. Denn sowohl die SP und die CVP treten ebenfalls nochmals an. 2007 war das anders.
Bürgerliche Politik antisozial
Die SP beschloss am Montagabend an einem ausser-ordentlichen Parteitag nach längerer Diskussion, am zweiten Wahlgang teilzunehmen. Die bürgerliche Politik in Bern sei noch nie so antisozial gewesen, wie in den letzten vier Jahren. Der extreme Angriff auf den Sozialstaat könne nicht hingenommen werden, sagte Paul Rechsteiner. Der offensive Kurs der SP des Kantons St. Gallen habe sich ausgezahlt, der Wähleranteil stieg um 2 Prozent. Toni Brunner habe im ersten Wahlgang deutlich weniger Stimmen gemacht, als vor vier Jahren.
Hüppi hofft auf FDP
Der 55-jährige Rechtsanwalt und Vizepräsident des Fussball-Clubs St. Gallen, Michael Hüppi, ist am Montagabend in Rheineck von den Delegierten nominiert worden. Michael Hüppi hatte für den Nationalrat kandidiert und landete auf der Liste der CVP Nordwest auf dem dritten Platz und ist somit erster Ersatz. Obschon Hüppi gegen zwei Schwergewichte der Schweizer Politik antritt, rechnet er sich Chancen aus, «wenn die ganze politische Mitte hinter mir steht und wählen geht», wie er gegenüber der sda sagte. Signale, wonach die FDP ihm ihre Unterstützung zukommen lasse, gebe es.
Die CVP musste am Montag einen neuen Kandidaten suchen, nachdem der Bisherige Eugen David am Sonntag erklärt hatte, er werde für den zweiten Wahlgang nicht mehr kandidieren.
David blieb hinter Karin Keller-Sutter (FDP), die souverän gewählt wurde, und Toni Brunner (SVP) zurück und hatte nur wenig Vorsprung auf Paul Rechsteiner (SP).