Toni Brunner war am Freitag das letzte Mal als Nationalrat im Bundeshaus. Nach 23 Jahren tritt er von der nationalen Politbühne ab. Er erhielt von seinen Ratskollegen viel Applaus. -> Mit Video
Toni Brunner wurde mit 21 Jahren Nationalrat – so jung wie kein anderer vor oder nach ihm. Der Landwirt prägte die SVP in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Brunner, der als politischer Ziehsohn des SVP-Chefstrategen Christoph Blocher gilt, machte die Partei gross. Zusammen mit Blocher und Ueli Maurer tourte er durch die Schweiz.
Von 2008 bis 2016 war Brunner Präsident der grössten Partei der Schweiz. Unter ihm erreichte die SVP bei den Parlamentswahlen 2011 mit 29,4 Prozent ein Rekordergebnis. Nun hat er genug. «Ich habe seit Jahren einen Langlaufpass und Skating-Ski. Jetzt habe ich endlich mal Zeit, diese auszuprobieren», sagt an der Vernissage zum Buch über ihn selbst.
Er erhält auch von den politischen Gegnern Lob. «Sachpolitik war nie sein Thema, er hat lieber Kuhbildli gezeigt. Doch er kann gut reden und ist menschlich ein feiner Typ. Er wird fehlen in Bern», sagte Nationalrätin Jacqueline Badran (SP/ZH) gegenüber der «Schweizer Illustrierten» über Brunner.
Im Nationalrat wurde er am Freitag gewürdigt – mit einer Rede von Nationalratspräsidentin Marina Carobbio und einer langen Standing Ovation. «Er ist eine bodenständige und gmögige Frohnatur», sagte sie am Freitag im Bundeshaus. Brunner will sich künftig vermehrt um seine Familie, den Bauernhof im Toggenburg und den Landgasthof Sonne kümmern.
Ein ausführliches Interview mit Toni Brunner finden Sie in der Samstagsausgabe des "Schweizer Bauer".



