Knebelverträge sind oft ein grosses und teures Ärgernis. Mit einer neuen Anwendung will der Konsumentenschutz dieser Masche im Kleingedruckten von Verträgen einen Riegel schieben.
Der AGB-Check auf Basis von künstlicher Intelligenz erkenne Formulierungen, die auf eine automatische Vertragsverlängerung hinweisen, teilte die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen am Donnerstag mit. Das Tool durchsuche das Kleingedruckte schnell und einfach nach solchen Automatismen.
Keine Gewähr für absolute Richtigkeit
Das Ergebnis werde dann mit einem Ampelsignal präsentiert. Bei Rot droht die automatische Verlängerung eines Vertrages. Dieses System erlaube es den Konsumentinnen und Konsumenten zu entscheiden, ob ihnen ein automatisch verlängertes Abonnement diene und sie diesen Punkt im Vertrag akzeptieren wollten, heisst es in der Mitteilung. Die Software biete jedoch keine Gewähr für die absolute Richtigkeit der Ergebnisse.
Zu oft würden die seitenlangen und Zusatzbestimmungen im Kleingedruckten selten gelesen und meist blind akzeptiert, schreiben die Organisationen. Kunden würden automatische Vertragsverlängerungen deshalb meist erst dann entdecken, wenn die Rechnung ins Haus flattere. Besonders problematisch seien diesbezüglich etwa kostenlose Probe-Abos.
Automatische Verlängerung
Oft seien auch Bezahlmethode und Abonnementsdauer ausschlaggebend für eine Verlängerung. Ein Zeitungs-Abonnement, das mit der Kreditkarte bezahlt wird, verlängere sich automatisch, nicht aber, wenn es auf Rechnung beglichen werde.
Erste Tests mit dem Check-Tool haben laut Mitteilung gezeigt, dass die meisten Abo-Verträge eine automatische Verlängerung vorsehen. Nur ein kleiner Teil der Verträge erinnere die Konsumenten an eine bevorstehende Vertragsverlängerung. Resultate mit einer grünen Ampel seien bei Anbietern von Abos eine Seltenheit.


