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Top-Agrar-Chefredaktor übt harte Kritik an deutschen Milchverarbeitern

Viele Molkereien in Deutschland reagieren auf die rasanten Veränderungen am Milchmarkt nach wie vor zu langsam oder zu unprofessionell. So hätte hätten viele keine langfristige Unternehmens-strategie und keine Exportkompetenzen, sagte Berthold Achler, Chefredaktor des Magazins Top Agrar.

AgE/blu |

 

 

Viele Molkereien in Deutschland reagieren auf die rasanten Veränderungen am Milchmarkt nach wie vor zu langsam oder zu unprofessionell. So hätte hätten viele keine langfristige Unternehmens-strategie und keine Exportkompetenzen, sagte Berthold Achler, Chefredaktor des Magazins Top Agrar.

Dies sei jedoch für die für die Zeit nach dem Quotenausstieg unerlässlich, sagte Achler weiter.

Holländer zahlen erstmals höchsten Preis

Ein deutliches Anzeichen für die Schwäche der deutschen Molkereien sei das schnelle Vordringen ausländischer Molkereikonzerne auf dem deutschen Markt, erklärte Achler. Viele deutsche Milchbauern fühlten sich inzwischen bei FrieslandCampina, Arla oder Danone besser aufgehoben als bei deutschen Verarbeitern.

Der neue Top Agrar-Milchpreisvergleich zeige, dass zwei holländische Molkereien im vergangenen Jahr erstmals die höchsten Milchpreise Deutschlands zahlten. Wenn der Trend anhalte, drohe der deutschen Molkereiwirtschaft ein ähnliches Debakel wie der deutschen Schlachtbranche.

Preisverhandlungen: Molkereien laufen Handel ins Messer

Aktuell zeige sich die Handlungsschwäche der deutschen Molkereien an dem Preisabsturz bei vielen Trinkmilchabfüllern, fuhr Achler fort. Zu viele hätten in Abfüllanlagen für UHT-Milch investiert, so gebe es Überkapa-zitäten im Umfang von 400 Mio. Kilo Milch. Diese Milch werde nun zu Dumpingpreisen an den Handel verramscht. Bei den bevorstehenden Preisverhandlungen mit dem Lebensmittelhandel befürchte die Branche weitere Preiszugeständnisse der Molkereien. „Sie laufen dem Handel erneut untätig ins Messer“, monierte Achler. 

Sämtliche Lösungsvorschläge, etwa die Bildung von Verkaufs-Kooperationen, würden in den Wind geschlagen. Sogar das Bundes-kartellamt habe den Molkereien mehrfach nahegelegt, diesen Weg zu beschreiten.

Unzureichende Exportorientierung - Ausländer um Jahre voraus

Ein zweites Problem sieht Achler in der unzureichenden Export-orientierung der deutschen Genossenschaften. Insbesondere
nach dem Ende der Milchquote 2015 müssten zusätzliche Erlöschancen
auf den attraktiven Wachstumsmärkten in Russland, Asien, Afrika und im arabischen Raum genutzt werden.

Im Gegensatz zu den Wettbewerbern aus Holland und Dänemark, die bereits weltweit über eigene Vertriebsnetze verfügten, stecke die Internationalisierung der deutschen Genossenschaften aber noch in den Kinderschuhen. Nach Einschätzung von Achler ist die Konkurrenz den deutschen Molkereien um Jahre voraus. Dies seien sich die Verantwortlichen bewusst, doch reagierten sie nicht professionell genug. Der Chefredakteur empfahl den Milchbauern, als Eigentümer der Genossenschaften mehr Einfluss auf die Vorwärtsentwicklung ihrer Unternehmen zu nehmen. Als letzter Schritt bleibe immer noch der Wechsel zu einem erfolgreichen Wettbewerber.

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