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Totale Sonnenfinsternis und Teilfinsternis am Freitag

Pünktlich zum astronomischen Frühlingsanfang am 20. März können Menschen in europäischen Ländern eine Sonnenfinsternis beobachten. In einigen Regionen - etwa auf den Färöer-Inseln im Nordatlantik - wird die Sonne am kommenden Freitag für kurze Zeit «ausgeknipst».

sda |

 

Pünktlich zum astronomischen Frühlingsanfang am 20. März können Menschen in europäischen Ländern eine Sonnenfinsternis beobachten. In einigen Regionen - etwa auf den Färöer-Inseln im Nordatlantik - wird die Sonne am kommenden Freitag für kurze Zeit «ausgeknipst».

In einem etwa 400 Kilometer schmalen Streifen auf dem Nordatlantik wird es für etwas mehr als zwei Minuten komplett dunkel. Bei gutem Wetter sind bei einer solchen totalen Sonnenfinsternis die Sterne zu sehen. Reedereien schicken Kreuzfahrtschiffe in den Pfad des Mondschattens.

Spezialbrillen anziehen

In Europa, Nordafrika, dem Mittleren Osten, dem westlichen Asien und auf Grönland ist das Ereignis als Teilfinsternis zu sehen, bei der die Sonnenscheibe unterschiedlich stark vom Mond bedeckt wird. In westeuropäischen Ländern werde es dann «leicht duster», sagte Hans-Ulrich Keller vom Planetarium Stuttgart. «Es ist so, als wenn eine grosse Wolke über die Sonne kommt.»

Das Ereignis sollte auf keinen Fall ohne Schutz angeschaut werden - Augenschäden bis hin zur Blindheit drohen. Der Astronom rät zum Gebrauch von Spezialbrillen, die im Fachhandel erhältlich sind, oder zum Besuch von Sternwarten. «Eine Sonnenbrille oder gerusste Gläser als Schutz reichen nicht.» Denn dringt das Licht der Sonne ungehindert ins Auge, trifft es mit hoher Energie auf die Netzhaut.

Neumond vor der Sonne

Am Vormittag des 20. März schiebt sich der Neumond vor die Sonne und verdunkelt sie. Die grösste Bedeckung ist gut eine Stunde nach Beginn des Naturschauspiels zu sehen, in Westeuropa gegen 10.30 Uhr. Gegen Mittag ist dann alles wieder beim alten. Die nächste Sonnenfinsternis gibt es schon am 13. September, allerdings trifft der Mondschatten dabei nicht die Erde, so dass sie nur als partielle Finsternis zu sehen ist - und selbst das lediglich von Afrika, der Antarktis und den südlichen Ozeanen aus.

Die nächste totale Sonnenfinsternis findet am 9. März 2016 über Südostasien und dem Pazifik statt. Die nächste Beobachtungschance für eine partielle Sonnenfinsternis in Mitteleuropa gibt es am 25. Oktober 2022. Die letzte in Westeuropa zu beobachtende totale Sonnenfinsternis war am 11. August 1999.

 

Sonnenfinsternis und Aberglaube

Um die Sonnenfinsternis ranken sich von jeher Mythen und Aberglauben. Früher konnten sich die Menschen nicht erklären, warum die lebenspendende Sonne plötzlich verschwand, und bekamen Angst. Auch heute noch sehen manche in dem Phänomen ein böses Omen.

DRACHEN: Einem Aberglauben in China und anderswo zufolge wird die Sonne bei einer Finsternis von einem Drachen oder einem anderen Ungeheuer verschlungen. Mit Geschrei und Getöse wurde das Untier vertrieben.

RITUELLE BÄDER: Die indische Mythologie besagt, dass bei einer Sonnenfinsternis der Dämon Rahu versuche, den Sonnengott Surya und damit das Leben auf der Erde in Gefahr zu bringen. Gläubige Hindus vermeiden es dann, nach draussen zu gehen und zu essen. Viele nehmen rituelle Bäder, um sich von etwaigen Folgen reinzuwaschen.

SCHLACHT: Mitten in der Schlacht zwischen den westiranischen Medern und den kleinasiatischen Lydern 585 v. Chr. wurde plötzlich der Tag zur Nacht. Die Truppen beider Seiten, die sich schon seit sechs Jahren bekriegten, hielten inne und beschlossen, Frieden zu schliessen. Das berichtet der griechische Geschichtsschreiber Herodot über die Sonnenfinsternis.

PROPHEZEIUNG: Der Pariser Modeschöpfer Paco Rabanne zog bei der Sonnenfinsternis 1999 Spott auf sich. Der Esoterik-Anhänger hatte den Absturz der russischen Raumstation Mir auf Paris unter der «Schwarzen Sonne» vorhergesagt. Der Absturz kam erst 2001 - planmässig und kontrolliert ins Meer.

SEKTEN: Manche Sekten erwarten bei einer Sonnenfinsternis den Weltuntergang. So hatten Anhänger einer dubiosen Glaubensgemeinschaft 1999 für den Tag des Himmelsereignisses eine Sintflut vorausgesagt und deshalb einen Bunker auf einem Hügel in der Nähe der spanischen Stadt Tarragona gebaut. Es passierte bekanntermassen nichts.

 

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