Das Tox-Zentrum in Zürich hat im vergangenen Jahr 36'400 Auskünfte über die Notrufnummer 145 erteilt. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 1,2 Prozent weniger, wie es in der Mitteilung vom Montag heisst.
Über die Hälfte der Anfragen betrafen Kinder, die mit Giften in Kontakt gekommen waren. Besonders gefährdet waren dabei Kinder im Vorschulalter, wie es im Bericht des Tox-Zentrums heisst. In 71 Prozent der Fälle waren Medikamente, Haushaltprodukte oder Pflanzen im Spiel.
Praktisch alle Vergiftungstodesfälle wegen Suiziden
In knapp zwei Drittel der Fälle wurden die Betroffenen oder ihre Angehörigen vom Tox-Zentrum direkt beraten. In den übrigen Fällen fragten medizinische Fachpersonen nach spezifischen Informationen zu Diagnose und Therapie bei akuten Vergiftungen nach. Während bei den Kindern Vergiftungen hauptsächlich durch Unfälle verursacht wurden, standen bei den Erwachsenen in 74 Prozent der Fälle Selbstmordversuche, in 13 Prozent Substanzmissbrauch im Vordergrund.
Vier von elf vom Tox-Zentrum erfasste Todesfälle waren auf Vergiftungen mit Schädlingsbekämpfungsmitteln zurückzuführen. Diese «unüblich hohe Zahl» zeige, dass trotz klarer Deklaration stark giftige Chemikalien nach wie vor zu schweren oder tödlichen Vergiftungen führen könnten. Unverändert sei hingegen die Tatsache, dass praktisch alle Vergiftungstodesfälle auf Suizide zurückzuführen seien.
Hilfe rund um die Uhr
35 Prozent der insgesamt vom Tox-Zentrum registrierten 11'614 Vergiftungsfälle betrafen 2013 den Kontakt mit Chemikalien im Haushalt oder am Arbeitsplatz. In den meisten Fällen seien diese Kontakte unbeabsichtigt erfolgt, schreibt das Tox-Zentrum. Etwas mehr als ein Viertel dieser Fälle mussten behandelt werden.
Die telefonische Notfallberatung unter der Nummer 145 steht Laien und Fachpersonen rund um die Uhr zur Verfügung. Mit der Smartphone-App www.cheminfo.ch hat das Bundesamt zudem eine Notruf-Funktion mit einer direkten Anwahl der Nummer 145 geschaffen.
Diese bietet neben Informationen zur Gefahrenkennzeichnung und Einkaufstipps auch die Möglichkeit, ein Foto der Chemikalie (Etikette) direkt an das Tox-Zentrum zu senden.